Die Marktforscher von Forrester haben entgegen ihrer bisherigen Prognosen einen neuen Trend identifiziert: Unternehmen, die bisher Windows XP einsetzen, beginnen demnach zunehmend mit der Migration von Vista.
Die Upgrade-Bereitschaft der Unternehmen zum neuen Betriebssystem Windows Vista war bisher nicht so, wie Microsoft sich dies wünschte. In Redmond lagen daher schon teils die Nerven blank. Einige Microsoft-Produktmanager brachen gar einen unschönen Streit mit den Analysten von Forrester vom Zaun, wie unsere Schwesterzeitschrift InformationWeek berichtete. Und es scheint ganz, als sei die harsche Kritik auch angekommen: Ausgerechnet die neuen Forrester-Zahlen werden nämlich jetzt für lächelnde Gesichter bei Microsoft sorgen. Forrester-Analyst Benjamin Gray hat darin einen neuen positiven Trend hin zu Vista identifiziert: »Windows-Vista-Migrationen kommen jetzt von Windows-XP-Maschinen«. Zuvor hatten die Marktforscher hauptsächlich Migrationen von älteren Windows-Versionen hin zu Vista beobachtet.
Bei den Zahlen sieht Forrester einen in den letzten drei Monaten unveränderten Marktanteil von Windows in Höhe von 94,9 Prozent. Der Anteil von XP ist von April bis Juni von 87,5 Prozent auf 87,1 Prozent gefallen. Im Gegenzug stieg Vista von 8,3 auf 8,8 Prozent. Ob sich daraus jedoch wirklich gleich eine Trendwende ablesen lässt, ist fraglich.
Noch vor wenigen Wochen hatten die Analysten Forrester selbst einen Marktanteil von unter 10 Prozent als deutlich zu gering bezeichnet und Microsoft kritisiert: »Innovation findet nicht statt«, so Analyst Thomas Mendel noch im April. Er hatte Unternehmen deshalb geraten, Vista zu überspringen und direkt auf Windows 7 (1.Quartal 2010) zu warten.