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Partner brauchen IT- und Branchen-Knowhow

Umsatzchancen möglicherweise begrenzt

Autor:Werner Fritsch • 13.3.2013 • ca. 1:25 Min

»Sehr großes Potenzial sehe ich bei Business Apps nicht.« Frank Schönthaler, Geschäftsführer des Beratungshauses Promatis und Leiter der Business Solutions Community der Deutschen Oracle-Anwendergruppe (DOAG) (Foto: Promatis)
»Sehr großes Potenzial sehe ich bei Business Apps nicht.« Frank Schönthaler, Geschäftsführer des Beratungshauses Promatis und Leiter der Business Solutions Community der Deutschen Oracle-Anwendergruppe (DOAG) (Foto: Promatis)

SAPs Hauptwettbewerber Oracle hat mit dem Framework ADF Mobile in der App-Entwicklung Fuß gefasst, agiert in Sachen Business Apps aber defensiver. Auch die Partner sind in ihren Erwartungen verhalten. »Der Markt will mobile Anwendungen«, weiß Frank Schönthaler, Geschäftsführer des von ihm gegründeten Karlsruher Beratungshauses Promatis und Leiter der Business Solutions Community der Deutschen Oracle-Anwendergruppe (DOAG). Hersteller müssten dieser Anforderung Rechnung tragen.

Oracle-Anwendungen zum Beispiel können heute über einen Web-Browser auch von iPads aus genutzt werden. Mobile Komponenten aus Oracles Applikationspalette gibt es namentlich für Außendienstmitarbeiter. Gängig sind inzwischen auch Apps für BI, mit denen Manager per Smartphone unterwegs Kennzahlen abfragen können: »Das ist das Naheliegende«, meint Schönthaler. Im CRM-Umfeld seien auch kleinere Verarbeitungen möglich. Gegenwärtig gebe es von Oracle etwa zwanzig Apps. Kostenlose Varianten zum Kennenlernen können sich Interessenten aus Apples App Store herunterladen, Vollversionen dann gegebenenfalls bei Oracle oder einem Partner erwerben.

Nach Schönthalers Eindrücken kommt die Initiative zum Einsatz von Apps in den Unternehmen von Fachabteilungen und einzelnen Mitarbeitern. Die IT-Abteilungen stehen dann vor der Herausforderung, die Komplexität auf der Verwaltungsseite wieder einzufangen. Die Apps müssen systematisch eingeführt, verwaltet und abgesichert werden. Schließlich geht es um Unternehmensanwendungen und nicht um isolierte Programme. »Eine App-Strategie gibt es bei den deutschen Unternehmen bislang im Allgemeinen nicht«, urteilt der DOAG-Leiter jedoch. Letztlich sind Apps nur als Teil eines umfassenderen Konzepts mobilen Arbeitens sinnvoll, das die Endgeräte ebenso wie die Geschäftsprozesse betrifft.

IT-Dienstleister beschäftigen sich mit dem Thema, auch im Hinblick auf Individualsoftware, und bauen Knowhow auf. Promatis etwa arbeitet mit Open-Source-Werkzeugen. Mit Apps könne man Interessenten anlocken und sich vom Wettbewerb unterscheiden, Kunden und Geschäftspartnern näher kommen, meint Schönthaler. Bombengeschäfte mit Apps erwartet der Branchenkenner im Unterschied zu manchen Marktforschern jedoch nicht: »Sehr großes Potenzial sehe ich bei Business Apps nicht.« Es könne sein, dass neue Dynamik entstehe, wenn Apps gezielt für Tablets entwickelt würden. Im Moment werden typischerweise Apps, die für Smartphones gebaut wurden, auch auf Tablets verwendet.