Web-Standards oder native Tools
»Eine App ist ein kleines Stück Code, das auf einem mobilen Endgerät läuft«, definiert Eull. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Benutzerschnittstelle für den Zugriff auf Daten und Programme, die auf Servern im Rechenzentrum liegen. Was die Entwicklung betrifft, so gibt es zum einen den Standard HTML5 für die neuen Device-Oberflächen, doch auch weiterhin proprietäre oder native Schnittstellen für die jeweiligen Geräte. Wenn es um den Bedienkomfort oder die Geschwindigkeit geht, haben native Apps die Nase vorn. Materna nutzt außerdem Frameworks von IBM und Oracle, um rascher zur Lösung zu kommen. Zusätzlich gibt es Knowhow für IBMs Mobilitätsplattform Worklight. Dabei berücksichtigt der IT-Dienstleister die mobilen Betriebssysteme Android, iOS und Windows. Neben den herstellereigenen Entwicklungswerkzeugen von Google, Apple und Microsoft sind vielfach auch Open-Source-Werkzeuge im Einsatz, etwa das Toolset Phone Gap. Von den Herstellern gibt es Schulungen und bei Bedarf weitere Unterstützung.
Doch es reicht nicht, Apps zu erstellen, um sie im Unternehmenskontext verwenden zu können. Unverzichtbar ist es Eull zufolge, sich um das Management und um die Sicherheit zu kümmern. Das gilt für die Endgeräte als solche, aber ebenso für die Programme und Daten, die auf ihnen gespeichert sind.
Anwenderunternehmen brauchen Beratung
»Apps werden da genutzt, wo sie gebraucht werden«, führt Eull aus. Im Prinzip kommt dafür die gesamte Palette betriebswirtschaftlicher Anwendungen in Betracht, doch Kundenbetreuer sind mehr unterwegs als Buchhalter. Bei Apps für den Bereich Customer Relationship Management (CRM) gibt es deshalb mehr Bedarf als für das Rechnungswesen. Gefragt sind Apps auch im Bereich Business Intelligence (BI): »Manager wollen damit Geschäftszahlen auch unterwegs abfragen und analysieren«, bestätigt Eull. Im Vergleich zu Laptop-Applikationen, die es als mobile Anwendungen schon länger gibt, sei die Bedienbarkeit bei Smartphones und Tablets und den zugehörigen Programmen wesentlich besser. Wenn viel Text eingegeben werden muss, seien diese Devices jedoch weniger geeignet. »Die Unternehmen müssen prüfen, wo es für sie sinnvoll ist, Apps einzusetzen«, rät Eull. Auch bei der Entwicklung einer entsprechenden Strategie können ihnen IT-Dienstleister helfen, wenn sie Beratungskompetenz haben.