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Partner brauchen IT- und Branchen-Knowhow

App-Entwicklung ist Partnergeschäft

Autor:Werner Fritsch • 13.3.2013 • ca. 1:40 Min

»Hauptsächlich die Partner sollen die Apps entwickeln.« Clemens Suter-Crazzolara, Head Platform Ecosystem and eChannels EMEA/DACH bei SAP (Foto: SAP)
»Hauptsächlich die Partner sollen die Apps entwickeln.« Clemens Suter-Crazzolara, Head Platform Ecosystem and eChannels EMEA/DACH bei SAP (Foto: SAP)

Die Entwicklung von Business Apps scheinen die großen Softwarehersteller tatsächlich vorwiegend den Partnern zu überantworten. Für sie selbst sind die Beträge, die mit den kleinen Programmen in die Kasse kommen, wohl zu gering. Außerdem ist die inhaltliche Vielfalt beträchtlich. Zahlreiche Partner hingegen können zusammen die Branchenkenntnisse in der von den Kunden geforderten Breite und Tiefe ökonomisch sinnvoll anbieten.

So gehört etwa für den Softwareriesen SAP das Thema Mobile neben In-Memory und Cloud zu den strategischen Wachstumsfeldern. Durch die Übernahme von Sybase ist der Walldorfer Hersteller in den Besitz von mobiler Infrastruktursoftware gekommen, die er zu einer Mobile Enterprise Application Platform ausgebaut hat. Außerdem gibt es inzwischen rund 200 Apps im Store des Anbieters, je zur Hälfte von SAP selbst sowie von Partnern. »Hauptsächlich die Partner sollen die Apps entwickeln«, erläutert Clemens Suter-Crazzolara, Head Platform Ecosystem and eChannels EMEA/DACH bei SAP. Deshalb hat der Softwarehersteller vor neun Monaten ein spezielles Partnerprogramm gestartet, an dem sich inzwischen weltweit 150 Firmen beteiligen: ISVs, SIs, Beratungshäuser. Voraussetzung ist, dass sie für die mobile Plattform von SAP entwickeln. Dann bekommen sie Trainings und Support, außerdem werden die erstellen Apps zertifiziert. Zur Entwicklung können unterschiedliche Tools verwendet werden, zum Beispiel aus der quelloffenen Eclipse-Umgebung oder proprietäre von Microsoft.

Manche Apps richten sich in der SAP-Welt an einen bestimmten Unternehmensbereich wie Customer Relationship Management (CRM) oder Supply Chain Management (SCM). Andere adressieren ein bestimmtes Thema in einer Branche: zum Beispiel Sicherheit in der Ölindustrie. Eine dritte Gruppe bezeichnet Suter-Crazzolara als Produktivitätsanwendungen, beispielsweise zur Bearbeitung von Urlaubsanträgen im Personalwesen.

Das Potenzial hält SAP nach Auswertung verschiedener Marktforschungen für riesig: Das Marktvolumen für Apps liege 2015 weltweit bei 7 Milliarden Dollar. Das Hauptaugenmerk der SAP-App-Partner solle auf der Mobilisierung bestehender betriebswirtschaftlicher Applikationen von SAP liegen, sei es On-Premise oder in der Cloud. Die eigentliche Anwendung läuft auf Servern, auf dem mobilen Endgerät im Wesentlichen nur eine Benutzeroberfläche in Gestalt einer heruntergeladenen App. »Mit Standardsoftware können Unternehmen ihre Betriebskosten senken. Das gilt auch für Apps«, argumentiert Suter-Crazzolara.

Software, mit der Unternehmen die Apps und die mobilen Endgeräte verwalten können, ist in SAPs Mobile Platform neben der Middleware, auf die sich Apps beziehen, bereits enthalten: die einst von Sybase zugekaufte Software Afaria für das Mobile Device Management (MDM).