Am vierten Tag der Acmeo-Systemausrallye ging es für die Teilnehmer von Riga nach Tallinn, in die Hauptstadt von Estland. CRN fuhr im Auto von Gerald Gruhl, Geschäftsführer des Systemhauses »pdv-systeme-Sachsen« mit.
Mit 32-bit Kleinrechnern fing alles an. Gerald Gruhl, Mitgründer und Geschäftsführer des Systemhauses »pdv-systeme-Sachsen«, arbeitete vor der Wende bei »Robotron«, dem größten Rechnerhersteller in der ehemaligen DDR. Mit der Wende kam die Chance für ein eigenes Unternehmen und Gruhl wagte mit vier Kollegen aus seiner Abteilung den Sprung ins kalte Wasser. Dabei konnten sich die fünf Gründer sowohl auf ihre Expertise im Rechnerbereich als auch auf ihre Erfahrungen mit Dienstleistungen verlassen, die sie bei Robotron erworben hatten. Schon zu Beginn war ein Großteil der Kunden Ministerien und öffentliche Einrichtungen. Das hat sich bis heute nicht geändert: »Rund 70 Prozent unserer Kunden sind staatliche oder öffentliche Einrichtungen, in diesem Bereich führt so gut wie kein Weg an uns vorbei«, so Gruhl.
Waren es zu Beginn noch reine Terminalsysteme, die auf Rechnern von Gruhls Kunden liefen, verlagerte sich der Schwerpunkt mit dem Aufstieg von Windows zum produktiven Betriebssystem der Fokus immer mehr auf Microsoft. Mit neuen Mainstreamprodukten musste nach zehn Jahren eine eigene Vertriebsabteilung aufgebaut werden, die zuvor aufgrund der hohen Spezialisierung nicht nötig gewesen war. Mittlerweile hat Gruhls Systemhaus 50 Mitarbeiter und sitzt seit 2009 in einem gekauften und unter Denkmalschutz stehenden Dresdner Gebäude mit einer Gesamtfläche von 3.500 m2. Vor allem die Mitarbeiterbindung wird bei Gruhl großgeschrieben. »Im Gegensatz zu anderen Unternehmen haben wir so gut wie keine Fluktuation unter unseren Angestellten«, betont der Systemhauschef. Die Kunden von »pdv-systeme-Sachsen« im regionalen Radius von 200 km haben durchschnittlich eine Größe von 50 bis 1.000 Arbeitsplätzen. Das Systemhaus konzentriert sich dabei vor allem auf die Einrichtung von großen Infrastrukturen, die Installation von PC-Arbeitsplätzen oder Druckern gehört nicht zum Portfolio.