Westfälisches Systemhaus fordert Oracle heraus

2. Januar 2008, 8:48 Uhr | Michael Hase

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wichtige Rolle für den Channel

Als Reseller kommen für Sandfort vor allem Systemhäuser in Frage, die über entsprechendes Datenbank-Knowhow verfügen. »Wenn Partner selbst Migrationen ausführen möchten, benötigen sie sehr gute Oracle-Kenntnisse.« Für das Jahr 2008 rechnet der Software-Experte mit mindestens fünf bis sieben Partnern. Im Idealfall laufe der Vertrieb zu 90 Prozent über den Channel. Das Potenzial der Partner liegt vor allem im Service-Geschäft. Denn auf einen Euro für Abonnement-Verträge kommen dem Comdivision-Chef zufolge in etwa drei Euro für Dienstleistungen.

Auch wenn andere freie Datenbanken zu den Wettbewerbern zählen, so positioniert sich Enterprise DB in erster Linie gegen Oracle. Dass die Firma aus Edison, New Jersey, unter dem Claim »die Oracle-kompatible Company« auftritt, spricht für sich. An Selbstbewusstsein fehlt es den Open-Source-Spezialisten von der Ostküste jedenfalls nicht. »Unser Angebot ist eine echte Alternative, die auch höchsten geschäftskritischen Anforderungen standhält«, trommelt Steve Bale, Chef des internationalen Vertriebs von Enterprise DB. Technologisch beruhen die Lösungen auf der freien Datenbank PostgreSQL.

Von der Zusammenarbeit mit Comdivision erhofft sich Enterprise DB, einen Teil des rund sieben Milliarden schweren europäischen Marktes für relationale Datenbanken zu erobern. Und das vor allem auf Kosten Oracles. Die Chancen dafür scheinen gar nicht mal schlecht. Denn der Marktführer, der weltweit einen Anteil von 45 Prozent hält, steht derzeit bei der eigenen Klientel nicht im besten Licht. »Es rumort ziemlich bei den Oracle-Anwendern«, beobachtet Andreas Zilch, Vorstand des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Experton Group. Unzufrieden seien Kunden vor allem mit den hohen Support-Preisen und dem unflexiblen Lizenzierungsmodell für virtuelle Infrastrukturen. Obendrein kämpfe Oracle gelegentlich mit Qualitätsproblemen beim Support, erläutert der Analyst.

Die Produkte selbst sind laut Zilch aber über jeden Zweifel erhaben: »Die technologische Qualität von Oracle ist immer noch hervorragend und im Markt nicht erreicht.« Dennoch biete sich den Wettbewerbern genügend Potenzial: »Für viele Einsatzszenarien braucht man einfach nicht das Optimum.« Der Experte hält vor allem Microsoft SQL Server, IBM DB2 und My SQL für die aussichtsreichsten Alternativlösungen.

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