Microsoft will seine Enzyklopädie »Encarta« einstellen. Alternativen wie das kostenlos verfügbare Online-Lexikon Wikipedia haben dem Produkt den Boden unter den Füßen weggezogen.
Am 31. Oktober soll nach Berichten auf Microsofts Online-Portal MSN der Schlussstrich unter der Online-Version »Encarta« gezogen werden. Die Ausgabe auf DVD wird bereits Ende Juni eingestellt.
Das elektronische Lexikon brachte Microsoft in den 90er Jahren auf den Markt, zunächst auf CD-ROMs. Damit läutete der Hersteller das Ende renommierter »Papier-Enzyklopädien« wie der Encyclopaedia Britannica oder des Brockhaus ein.
Nun wurde Encarta offenkundig selbst ein Opfer des Internet-Zeitalters. Auch wenn Microsoft das nicht bestätigte, haben frei verfügbare Angebote wie vor allem Wikipedia Encarta die wirtschaftliche Grundlage entzogen. Derzeit sind auf Wikipedia mehr als 10 Millionen Beiträge vorhanden.
Allerdings gilt auch Wikipedia nicht als das Maß aller Dinge. Das Konzept, sich statt auf eine Redaktion von professionellen Rechercheuren auf Freiwillige zu stützen, führt immer wieder zu Diskussionen über die Qualität von Beiträgen.