Nach genau 4.548 Tagen ist ab heute allerdings endgültig Schluss für Microsofts einstiges Wunderkind – zumindest offiziell. Denn ganz tot ist XP auch mit dem heutigen Ende des Supports noch nicht. Einerseits lebt es etwa im XP-Modus des Nachfolgers Windows 7 weiter. Andererseits gibt es zahlreiche Embedded-Systeme in der Industrie, die für ein Update auf ein neueres Windows zu schwach sind und daher einfach weiter mit XP betrieben werden. An vielen Stellen, besonders natürlich wenn das System keine Verbindung zum Internet hat, ist das sogar relativ sicher. Problematischer ist da schon, dass weltweit noch immer über 90 Prozent der Geldautomaten mit Windows XP laufen. Hier könnten sich die Manipulationsversuche nach dem Support-Ende häufen, fürchten Sicherheitsexperten.
Aber auch viele PC-Besitzer und Unternehmen sind bis zum heutigen Tag noch nicht zu Windows 7 oder 8 migriert. Mit einem Marktanteil von knapp 25 Prozent liegt es auch an seinem letzten Tag noch weit vor dem aktuellen Windows 8.1 (rund 10 Prozent). Teilweise handelt es sich um nachlässige oder sture Anwender, die die Schreckensszenarien von Microsoft oder auch dem BSI nicht glauben wollen (siehe: Microsoft und BSI warnen vor Windows XP). Die Experten rechnen in den nächsten Tagen und Wochen mit einer wahren Angriffsschwemme auf bislang ungepatchte Lücken in Windows XP, die somit auch nicht mehr geschlossen werden. Andere wiederum haben den Aufwand für die Migration schlichtweg unterschätzt. Zwar ist bereits seit über fünf Jahren bekannt, dass ab heute Schluss ist, aber insbesondere einige Behörden haben wohl erst zu spät mit konkreten Planungen angefangen (siehe Seite 3, sowie: Support für alte XP/Rechner wird teuer umfangreiche Hilfe an. In Unternehmen führt die Migration sehr häufig zu Investitionen in neue PCs. Da die alten XP-Geräte meist sowieso ebenso veraltet sind, wie das Betriebssystem und nicht mehr genügend Leistung haben, ist es oft billiger gleich einen neuen Desktop samt Lizenz zu kaufen, als Betriebssystem und Aufrüstung extra zu bezahlen. Dem entsprechend sind die sonst seit Jahren fallenden Desktopverkäufe im, ersten Quartal plötzlich wieder um fast 20 Prozent gewachsen. Alternativ dazu kann jedoch auch eine so genannte Used/Migration