Viele Politiker haben schon längst die Vorteile sozialer Medien für sich erkannt. Trotzdem gibt es regional große Unterschiede, wie aktiv die Volksvertreter twittern und posten.
Vor allem bei den Abgeordneten des Deutschen Bundestags ist Social Media weit verbreitet. Acht von zehn Politikern haben mindestens ein Profil bei einem Sozialen Netzwerk wie Facebook, Twitter oder Google+. Am aktivsten sind die Bundestagsabgeordneten aus dem Saarland und Hamburg, von denen alle mit entsprechenden Seiten oder Profilen im Netz vertreten sind, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Bitkom zeigt. Auf Platz drei folgen die Politiker aus Berlin.
Besonders zurückhaltend sind die Volksvertreter aus Sachsen-Anhalt und Sachsen, von denen rund ein Viertel komplett ohne Social-Media-Nutzung auskommt. Mit weitem Abstand Schlusslicht sind die Abgeordneten aus Brandenburg. Dort verzichtet fast jeder Zweite (42 Prozent) Social-Media-Kontakte mit den Bürgern.
Facebook hat ebenfalls erkannt, wie nützlich die Gruppe der Politiker für die Belange des sozialen Netzwerks sein kann und einen 21seitigen Leitfaden für die Volksvertreter herausgebracht. Dieser Leitfaden war allerdings bei Datenschützern auf harsche Kritik gestoßen. Thilo Weichert, Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD): »Es ist dreist, wie Facebook in dem Leitfaden politisch Verantwortliche für dumm zu verkaufen versucht. Bisher haben die meisten Verantwortlichen geschwiegen und viele Facebook einfach genutzt. Politiker und Amtsleiter sind zur Beachtung des Datenschutzrechtes verpflichtet und können sich nicht darauf berufen, dass andere auch gegen den Datenschutz verstoßen«. Der Datenschützer forderte Politiker dazu auf Facebook zu boykottieren.