Facebook gelobt wieder einmal Besserung

Zuckerberg verspricht mehr Privatsphäre

8. März 2019, 7:29 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Seitenhieb gegen Apple

Zuckerberg betonte auch, dass Facebook die Entscheidung getroffen habe, keine Rechenzentren in Ländern zu bauen, die Menschenrechte verletzten oder die Meinungsfreiheit einschränkten. Das könne bedeuten, dass Facebooks Dienste in einigen Ländern blockiert werden und die Firma einige andere nicht in absehbarer Zukunft erschließen können werde. Mit dieser Feststellung dürfte unter anderem ein Markteintritt in China, über den in den vergangenen Jahren immer wieder spekuliert wurde, wieder vom Tisch sein.

Die Passage zu China kann man auch als Seitenhieb gegen Apple-Chef Tim Cook verstehen. Cook betont seit Jahren, dass Apples Produkte und Dienste besonders auf den Schutz der Privatsphäre der Kunden ausgerichtet seien und stellte sich zuletzt als Kritiker von Facebook auf, wo »die Nutzer das Produkt« seien, das an die Werbebranche verkauft werde. Zugleich musste Apple Kritik dafür einstecken, dass Daten und Krypto-Schlüssel chinesischer Nutzer gemäß den lokalen Gesetzen in China gelagert werden. Apple erklärt, der Datenschutz werde dadurch nicht geschwächt.

In diese neue Krypto-Vision ordnete Zuckerberg auch die Absicht ein, WhatsApp, Messenger und der Chatfunktion von Instagram auf eine gemeinsame technische Infrastruktur zu bringen. Der Plan sei, dass Nutzer ihren Kontakten Nachrichten über die Grenzen einzelner Dienste hinweg schicken können und später sollen auch SMS-Nachrichten dazukommen. Wer will, werde die einzelnen Dienste auch separat halten können. Das Vorhaben biete Vorteile bei Datenschutz und Sicherheit, argumentierte der Facebook-Chef. Zum Beispiel wenn man damit die grundsätzlich unverschlüsselte SMS ersetze. Die Integration von SMS und dem Facebook Messenger sei aber nur auf Android-Smartphones möglich, da Apple keine Integration von SMS in externe Apps zulasse, kritisierte Zuckerberg.


  1. Zuckerberg verspricht mehr Privatsphäre
  2. Geschäftsmodell auf dem Prüfstand
  3. Seitenhieb gegen Apple
  4. Automatische Löschung

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