Used Office gefragt

Zweistelliges Wachstum bei Gebrauchtsoftware

12. Februar 2015, 12:40 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Rekordjahr 2014

Die Urteile des EuGH und BGH haben die meisten rechtlichen Unklarheiten beseitigt
Die Urteile des EuGH und BGH haben die meisten rechtlichen Unklarheiten beseitigt
© djama - Fotolia

Doch schon jetzt haben mit der neuen rechtlichen Sicherheit ruhigere und regelrecht goldene Zeiten für den Gebrauchtsoftwarehandel begonnen. Statt sich und ihre Ressourcen in langwierigen Prozessen aufzureiben, können sich die Anbieter nun endlich auf ihr eigentliches Geschäft konzentrieren: den Handel mit gebrauchten Softwarelizenzen. Und dieser floriert enorm, seit die rechtlichen Rahmenbedingungen abgesteckt sind. Knapp 20 Milliarden Euro wurden laut Bitkom 2014 in Deutschland insgesamt mit Software umgesetzt. Nimmt man an, dass nur zehn bis 20 Prozent davon auf Gebrauchtsoftware entfallen könnten, zeigt sich, wie riesig das Potenzial noch immer ist. Denn trotz eines erneut zweistelligen Marktwachstums gehen Branchenvertreter davon aus, dass der Umsatz mit gebrauchter Software 2014 in Deutschland noch etwas unter 100 Millionen Euro lag. Europaweit wird der Markt aktuell auf rund 420 Millionen Euro geschätzt. Dabei gilt im gebrauchten genau wie im neuen Bereich gleichermaßen, dass Software für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen klar den Löwenanteil ausmacht. Mehr als 80 Prozent der Softwareverkäufe finden jeweils im B-2-B-Bereich statt.

Demensprechend positiv hat sich im vergangenen Jahr auch das Interesse an gebrauchter Unternehmenssoftware entwickelt. Die Kunden sparen dabei nicht nur im Einkauf im Durchschnitt knapp 50 Prozent ein. Zudem können Sie bei Umstellungen die Lizenzen zu ihrer bisher genutzten Lösung weiterverkaufen und die Kosten so weiter drücken. »Ein auf diese Weise erhöhtes Budget kommt letztlich den Herstellern zugute, was dort leider immer noch nicht verstanden wird. Dort sieht man den Gebrauchtlizenzhandel weiterhin leider ausschließlich als unliebsame Konkurrenz«, gibt Dirk Lynen, Geschäftsführer der bereits seit 20 Jahren im Markt aktiven 2ndSoft gegenüber CRN zu Bedenken (siehe Interview). Für Reseller und Systemhäuser kann es damit ein entscheidendes Argument sein, einen Kunden oder ein Projekt zu gewinnen, wenn Sie die Kosten durch gebrauchte Software und den Verkauf der Altlizenzen deutlich drücken können. Immerhin machen die Kosten für Software und Lizenzen oft mehr als ein Drittel der IT-Ausgaben in Unternehmen aus. Nicht oder nicht mehr genutzte Lizenzen werden dabei bislang oft zu totem Kapital. Analysten wie Experton schätzen den Wert nicht genutzter Unternehmenssoftwarelizenzen in Deutschland auf mehr als sechs Milliarden Euro.


  1. Zweistelliges Wachstum bei Gebrauchtsoftware
  2. Rekordjahr 2014
  3. Neues Geld mit altem Office
  4. Mietmodelle als Markttreiber

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