Börsengang: Social Gaming

Zynga ist knapp zehn Milliarden wert

16. Dezember 2011, 13:29 Uhr | Lars Bube
Ohne Nachbarn geht bei Cityville und Co nichts.

Der heutige Börsengang der Browserspielanbieters Zynga gehört zu den absoluten Highlights des Börsenjahres. Der Markt bewertet das erst fünf Jahre alte Unternehmen mit fast zehn Milliarden Dollar.

Die Spielefirma Zynga hat mit ihrem Börsengang diese Woche Geschichte geschrieben. Weniger als fünf Jahre nach seiner Gründung sammelte das Unternehmen über eine Milliarde US-Dollar an der Wallstreet ein. Zusammengenommen mit den schon bisher von den Eigentümern gehaltenen Anteilen und noch ausstehenden Optionen beläuft sich der Wert des Unternehmens nun auf knapp 9 Milliarden Dollar. Gemessen am Umsatz des vergangenen Jahres von gut 800 Millionen Dollar (Gewinn: 30 Millionen) ein fast schon astronomischer Wert. Im Rahmen der derzeit allgemein schlechteren Börsen-Aussichten ist das allerdings sogar ein schlechterer Wert, als er beispielsweise noch im Sommer erwartet worden war.

Zynga bietet den Nutzern vor allem Browserspiele in Form von Social Games an, der bisher größte Erfolg ist das 2010 gestartete Facebook-Spiel »Cityville«, bei dem sich der Nutzer nach Art von SimCity eine eigene Stadt zusammenbauen kann. Die Spiele an sich sind zwar kostenlos, allerdings verdient Zynga einerseits am Verkauf von zusätzlichen In-Game-Gegenständen wie besonderen Häusern oder ähnlichem. Andererseits profitiert das Unternehmen ebenso wie Facebook auch von den stetigen neuen Vernetzungen, die die Spieler betreiben müssen, um mit ihren Aufträgen weiter zu kommen.

Der Börsengang des Browserspielanbieters Zynga gilt vielen Experten in der IT-Branche als Testlauf für den im nächsten Jahr erwarteten Börsengang von Facebook, dessen Wert auf rund 100 Milliarden Dollar geschätzt wird. Damit wird Facebook auch locker eine Marke reißen, die Zynga noch knapp verfehlte: Der bisher größte Börsengang eines amerikanischen Internetunternehmens hatte im Jahre 2004 gut 1,7 Milliarden Dollar eingebracht. Seither ist die Firma prächtig weiter gewachsen: es handelte sich um niemand geringeren als Google.


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