Datacenter-Cloud-Computing

Ära der Hybrid-Cloud

24. Oktober 2013, 17:32 Uhr | Dirk Jarzyna, Journalist und freier Mitarbeiter funkschau
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Der Trendbegriff des Jahres 2013 scheint schon ausgemacht zu sein: IT-Analysten, viele RZ-Consultants- und Datacenter-Experten glauben zu wissen, 2013 wird das Jahr der Hybrid-Cloud sein. Aber was ist eigentlich eine Hybrid-Cloud und welche Vorteile bietet sie dem Unternehmen?

Cloud-Computing ist hier um zu bleiben, es hat den Weg von „nice to have“ zum ernsten Geschäft gemacht und die Natur der IT-Dienstleistung geändert. Viele Organisationen haben die Phase des Abwägens längst hinter sich gelassen, sind dabei, interne und externe Cloud-Architekturen zu testen oder – und das tun die meisten – nutzen die Cloud bereits aktiv fürs Geschäft. Das Geschäftsmodell des Cloud-Computings ist die Fähigkeit, ohne große Ausgaben rasch IT-Services bereit zu stellen. Dies spricht insbesondere das Budget verantwortlicher Führungskräfte an, die Druck auf die IT-Organisationen ausüben, ihren Overhead zu reduzieren, indem sie Services in die Cloud verschieben. Mit dem Gedanken, kritische Applikationen und Daten der Cloud anzuvertrauen, können sich jedoch nur die wenigsten IT-Manager anfreunden. Das wird sich wohl ändern, wenn das Modell der Hybrid-Cloud die Phase erreicht, in der die Massenadaption beginnt. Und die meisten IT-Analysten sagen, dass es dieses Jahr soweit sei.

Ein Kennzeichnen der Hybrid-Cloud ist, dass Hybrid-Cloud-Services gewöhnlich Services von mehreren Providern umfassen. Ein weiteres, dass es sich bei der Hybrid-Cloud um eine Kombination aus privater und öffentlicher Cloud handelt. Die Organisation nutzt die Cloud hier als Erweiterung der IT. Analysten, dabei Gartner ganz vorn, denken, dass Hybrid-Clouds die Agilität verbessern und der Cloud-Typ sein wird, der künftig dominiert. Die Hybrid-Cloud wird als Weg betrachtet, das Geschäftswachstum zu beschleunigen, besonders mit mobilen Apps. Allerdings besteht die Gefahr, dass eine Organisation bei einer Hybrid-Umgebung bei Dutzenden spezialisierten Providern landet, was nicht unbedingt wünschenswert erscheint. Letztendlich geht es bei der Hybrid-Cloud-Lösung um die Erhöhung der Fähigkeiten und Kapazitäten. Unkritische Arbeit wird in die Cloud geschoben, um Platz zu schaffen.

Das klingt weder besonders aufregend noch neu. Viele Organisationen verfahren ja bereits so, dass sie das Modell der öffentlichen Cloud für unkritische IT-Services aufgreifen, beispielsweise für Applikationsentwicklung und -tests oder Software-as-a-Service-Applikationen wie CRM oder Web-Analyse. Bei kritischen Applikationen und Daten halten sich IT-Organisationen aber zurück, weil sie erkannt haben, dass viele Anbieter öffentlicher Cloud-Services ihre Sicherheitsanforderungen nicht erfüllen, dass die Integration mit Enterprise-Management-Applikationen schwierig bis unmöglich ist und dass die Provider die Verfügbarkeit kritischer Applikationen nicht so einfach garantieren. Kritische
Applikationen und Daten bleiben also im Haus, vielleicht sogar in einer privaten Cloud. Jedenfalls besitzen und nutzen die meisten Organisationen nach wie vor interne IT-Services.

Neu an diesem Hybrid-Cloud-Hype ist nun, dass die Hybrid-Cloud (oder gar Hybrid-IT) sich auf neue Techniken zur Verbindung von Clouds stützt, auf neue clevere Wege zur Datenklassifizierung und Identität sowie insgesamt auf eine serviceorientierte Architektur setzt. Und dies signalisiert in der Tat einige Änderungen für IT-Praktiker.

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