Mit dem Hybrid-Cloud-Modell in der Phase der breiten Einführung wird das Hybrid-Cloud-Management zu einem Schlüsselfaktor. Wie lassen sich die Bereitstellung der Ressourcen, die Skalierbarkeit und die Performance einer solchen Umgebung managen?
Ein Mitte 2012 veröffentlichter Bericht von IDC sagte, dass der weltweite Cloud-Systems-Management-Markt von 2010 bis 2011 um beeindruckende 84,4 Prozent auf etwa 754 Millionen Dollar gewachsen ist. Der Löwenanteil entfiel auf CA und Vmware, die beide davon profitierten, dass der Markt viele Fähigkeiten verlangt, die über Self-Service-Bereitstellung hinausgehen. Dazu zählen automatische Infrastruktureinrichtung beziehungsweise -steuerung und Virtualisierungsmanagement, das ein dynamisches Infrastruktur-Pooling und -Sharing über mehrfache Workloads und Benutzergruppen ermöglicht, sowie das Monitoring des Ressourcenkonsums zur Unterstützung eines Life-Cycle-Managements, der Kapazitätenplanung und des Chargebacks.
Zu den weiteren Spielern in diesem Markt gehören BMC, HP oder IBM. Mehr als 63 Prozent des Umsatzes dieser Anbieter kam von Unternehmen, die ausschließlich private Clouds managen.
IDC erwartet, dass die erfolgreichen Cloud-Systems-Management-Anbieter ihren Kunden viel Funktionalität über Self-Service-Portale und Automation hinaus anbieten werden. Außerdem sei damit zu rechnen, dass sie ihre Architektur auf die Unterstützung heterogener Hypervisor- und Hardware-Plattformen sowie einer Reihe von Hybrid-Cloud-Szenarien auslegen werden.
Neben den großen, bekannten Anbietern gib es eine Reihe kleinerer Anbieter und Startups, die in die Lücke springen, darunter Cohuman, Okta, Rightscale, Scalr oder Tier 3. Rightscale beispielsweise offeriert bereits seit 2006 einen Service, der sich mit mehrfachen Clouds integriert und verschiedene öffentliche und private Cloud-Plattformen unterstützt, darunter Amazon-Web-Services, Microsoft-Azure oder HP-Logicwork. Der Service ist in der Lage, mit Workloads auf den Openstack-, Cloudstack- und Eucalyptus-Plattformen zu arbeiten.
Natürlich ist es für eine Organisation schwer, mehrere Cloud-Umgebungen von unterschiedlichen Herstellern zu managen. Beide Teile der Hybrid-Cloud von einem Hersteller zu beziehen, vereinfacht die Sache. HP ist zum Beispiel ein Unternehmen, das sowohl öffentliche Cloud-Services als auch private Clouds anbietet
(HP-Converged-Cloud).
Mit kleineren Unternehmen, die so etwas tun, ist übrigens kaum zu rechnen, denn inzwischen zeichnet sich ab, dass viele kleinere Anbieter öffentlicher Clouds diesen Markt wieder verlassen. Das bedeutet nicht, dass Cloud-Computing nicht funktioniert, sondern das zeigt einfach, dass es schwer ist, mit Anbietern wie Amazon zu konkurrieren.