Routingprotokolle TRILL und SPB

Aufbruch in eine neue Switch-Ära

17. Februar 2011, 9:41 Uhr | Hadi Stiel, freier Journalist in Bad Camberg

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Zweifel an der Umsetzung

Ob die Unternehmen, sobald die neuen Standards verabschiedet worden sind, zügig an die Umstellung gehen werden, daran hat Hein allerdings seine Zweifel. Einige Switch-Systeme unterstützen TRILL beziehungsweise SPB (802.1aq) bereits als Pre-Standards. Erste Produkte mit einem implementierten Standard sollen Mitte des Jahres vorliegen. „Das positive am alten Spanning-Tree-Verfahren ist, dass man das Netzwerk mehr oder weniger ohne konkrete Planung aufbauen kann. So ist es bei der Anwendung dieses Algorithmus unerheblich, an welchen Stellen sich die Server und Clients befinden.“ Mit dem Wechsel auf TRILL oder SPB müssten sich die Unternehmen hingegen von dieser lieb gewonnenen Einfachheit verabschieden, was sie in der Regel, auch auf Grund fehlender Spezialisten, nur zögerlich tun würden, so der IT-Spezialist weiter. Zumal innerhalb einer IS-IS-Topologie mit TRILL oder SPB und der hohen Verbindungsdynamik – Verbindungswege ändern sich immer wieder kurzfristig – die Komplexität im Netzwerk unweigerlich steigt.

Die Folge, so Hein: „Das Verkehrsmanagement gestaltet sich komplizierter und die Fehlersuche fällt schwieriger aus. Die dynamische Veränderung von Datenpfaden geht auf Kosten der Sichtbarkeit und Nachvollziehbarkeit von Datenflüssen und somit ihrer Transparenz.“ Ändere sich die Topologie, werde ein Switch hinzugefügt oder ein Link aktiviert, könne der erneute Lernprozess der Switch-Systeme zudem viele Minuten dauern.

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  1. Aufbruch in eine neue Switch-Ära
  2. Zweifel an der Umsetzung
  3. Vorteile von TRILL und SPB
  4. Statement: Dr. Jörg Fischer -- Im Brennpunkt des Geschehens
  5. Statement: Stefan Maierhofer -- Service-Provider müssen aufrüsten

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