Der IT-Berater hat dennoch keinen Zweifel daran, dass sich zahlreiche Unternehmen über kurz oder lang von ihren bestehenden Ethernet-Baumstrukturen im LAN verabschieden werden. Zu überzeugend wären für sie die vielen Vorteile, die mit dem Wechsel zu den neuen Protokollen wie TRILL und SPB einhergingen. Über die genannten Vorteile hinaus nennt er:
Er empfiehlt den Unternehmen vor dem Topologiewechsel, sich intensiv mit dem IS-IS-Mechanismus auseinanderzusetzen, nicht nur weil sich durch die neuen Protokolle das Netzwerkdesign drastisch verändern wird. „Sowohl TRILL respektive SPB als auch IS-IS müssen individuell auf den Switch-Systemen konfiguriert werden“, weiß Hein. Ein weiterer Faktor könnte sich vorerst bremsend auf einen LAN-Topologiewechsel auswirken: Obwohl die Standardisierung von TRILL und SPB weit vorangeschritten ist, steht bis heute noch nicht fest, ob die bisher in den Unternehmen genutzten Switch-Systeme auf diese Standards hochgerüstet werden können. Sollte dies nicht möglich sein, hätte das für die Unternehmen erhebliche Investitionen in neue Switch-Systeme zur Folge.
Über kurz oder lang wird sich IS-IS auf Layer 3 in Kombination mit den neuen Layer-2-Protokollen dennoch die Bahn brechen. Zu überzeugend sind für die Anwender die Vorteile dieser Kombination, um auf lange Sicht dazu auf Abstand zu gehen. Dann werden auch die Router innerhalb des Core nach allen Regeln der Kunst redundant ausgelegt werden können. Für die Redundanz empfehlen sich HSRP (Hot-Standby-Routing-Protocol) beziehungsweise VRRP (Virtual-Routing-Redundancy-Protocol). Über beide Protokolle reichen für zwei Layer-3-Geräte eine Mac- (als Default-Gateway-Adresse) und eine IP-Adresse aus. Das Router-Paar agiert in diesem Fall wie ein Gerät. Fällt ein Router aus, übernimmt automatisch und nahtlos der andere als Backup-Router seine komplette Funktion.