Durch Betrieb und Energieverbrauch der zahlreichen Rechner entsteht in Rechenzentren übermäßig viel Wärme. Dadurch besteht die Gefahr der Überhitzung im Serverraum, die zum grundlegenden Brandrisiko in den Räumlichkeiten beitragen kann. Ein leistungsfähiges Kühlsystem ist deshalb nicht nur für ein effizientes Arbeiten der IT-Komponenten nötig, sondern hält auch die Raumtemperatur konstant niedrig. Damit das System jedoch kontinuierlich arbeiten kann, ist zudem eine zuverlässige Notstromversorgung unerlässlich. Stromausfälle könnten ansonsten einen Ausfall der Kühlung und somit eine Ausbreitung der Wärme zur Folge haben. Das Brandrisiko würde wiederum steigen.
Doch nicht nur Hitze kann die technische Ausstattung und das gesamte Gebäude gefährden. Auch Feuchtigkeit sollte als Stromleiter und Verursacher von Kurzschlüssen unter keinen Umständen in die Serverräume gelangen können. Betreiber müssen daher darauf verzichten, Wasser- und Abflussrohre sowie Leitungen des Kühlsystems in den betroffenen Räumen verlegen zu lassen. Und um darüber hinaus im laufenden Betrieb sicherzustellen, dass keine Feuchtigkeit in den Serverräumen vorhanden ist, sollten die Gebäudestrukturen regelmäßig geprüft werden. Zudem kann eine Meldeanlage gegebenenfalls beschädigte Wasserleitungen und Leckagen erkennen.
Für den Fall, dass es in Serverräumen trotz aller Maßnahmen zu einem Brand kommt, sollten Betreiber im ersten Schritt gasbasierte Löschanlagen nutzen. Diese sind vor allem gegen Brände in einem frühen Stadium effektiv. Zudem schützen sie die Elektronik und verhindern mögliche Kurzschlüsse. Sollte sich das Feuer jedoch zu einem größeren Brand ausbreiten, der mithilfe von Gasen nur schwer zu kontrollieren ist, sind wasserbasierten Sprinkleranlagen notwendig.
In einem Notfallplan können Betreiber für den Brandfall zudem Maßnahmen festhalten, mit denen das Unternehmen und seine Angestellten das Schadensmaß so gering wie möglich halten können. Dabei gilt es beispielsweise zu beachten, wie sich die Anlagen ordnungsgemäß abschalten lassen, ohne dass die Serverräume überhitzen. Auch die Frage, wie Feuerwehrkräfte auf das Gelände und in betroffene Räume gelangen, muss bedacht werden. Zudem müssen Betreiber klären, wie die Belegschaft dafür sorgen kann, dass ein bereits gelöschter Brand nicht erneut ausbricht.
Die Unternehmen können ihren Notfallplan zudem aber auch mit einem sogenannten Business-Continuity-Plan ergänzen. Dieser dient dazu, den Geschäftsbetrieb nach einem Schadensereignis weiterführen beziehungsweise wiederaufnehmen zu können – einschließlich der Wiederherstellung von Back-up-Daten. Back-ups sind im Rechenzentrum Teil der Sicherheitsstrategie, auch im Brandfall. In der Gebäudeplanung sollte dabei vor allem beachtet werden, dass sich der Speicherort der Back-ups nicht in denselben oder angrenzenden Räumlichkeiten befindet wie die Server. Sonst wäre das Risiko zu hoch, dass die Back-ups während eines Brandes ebenfalls zerstört werden könnten. Deshalb empfiehlt sich als Sicherungsmaßnahme eine Datenspiegelung in einem anderen Rechenzentrum.
Alexander Lubbadeh, Engineering Manager bei FM Global