100 Module à 1.300 Tonnen

China baut gewaltiges Datacenter am Meeresboden

2. Januar 2024, 15:32 Uhr | Andrea Fellmeth
© Yuriy - AdobeStock

China ist dabei, das weltweit erste kommerzielle Unterwasser-Rechenzentrum zu bauen. Es soll eine Rechenleistung von etwa sechs Millionen herkömmlicher PCs erreichen. Vor der Küste von Sanya sinken die tonnenschweren Module Richtung Meeresgrund.

Die Idee, Rechenzentren unter Wasser zu errichten, ist nicht neu. Doch das Hainan Undersea Data Center, das derzeit im südchinesischen Meer in 35 Metern Tiefe entsteht, ist – zumindest laut einem Bericht der China Dialy – „zweifellos ein Meilenstein in der nachhaltigen Gestaltung von Rechenzentren" und könne „als Blaupause für künftige Vorhaben weltweit dienen". Es soll die Rechenleistung von sechs Millionen gleichzeitig arbeitenden herkömmlichen PCs erreichen. Zwei Module der Anlage wurden bereits versenkt, bis 2025 sollen es insgesamt 100 sein, von denen jedes einzelne 1.300 Tonnen wiegt. Jedes Modul soll eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren haben.

Das Unterwasser-Rechenzentrum – das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen den Behörden von Sanya (Provinz Hainan) und mehreren bekannten chinesischen Technologieunternehmen, darunter die China Offshore Oil Engineering Co., Ltd. (COOEC) und das private Rechenzentrumsunternehmen Highlander – nutzt die natürlichen Kühleigenschaften des Meerwassers. Damit ließen sich im Vergleich zu seinen Pendants an Land schätzungsweise 122 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr einsparen. Auch die Einsparung an Landfläche und Frischwasser ist enorm.

Die Nachteile des Systems: Für Wartungsarbeiten und Reparaturen müssen Spezialisten erst aufs Wasser und dann in 35 Meter Tiefe gelangen. Wie oft wegen des korrosiven Salzwassers Verschleißteile ausgetauscht werden müssen, ist nicht bekannt. Ebenso unklar sind die langfristigen Auswirkungen auf Unterwasser-Fauna und -Flora.

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