Datacenter-Trends

Den Boden bereiten

9. Juni 2020, 13:00 Uhr | Autor: Eric Law / Redaktion: Diana Künstler
© Jakub Gojda/123rf

2019 war für viele Branchen das Jahr der Digitalen Transformation. Der Markt für Rechenzentren machte da keine Ausnahme. Wie 5G, Edge Computing und Künstliche Intelligenz das Rechenzentrum der Zukunft formen.

Höhere Geschwindigkeit, niedrige Latenz und Machine-to-Machine-Kommunikation: 5G ist auf dem Vormarsch und erste Anwendungen werden bald schon die Vorteile der neuen Mobilfunkgeneration nutzen können. Unter anderem wird dies die Nachfrage nach Edge Computing vorantreiben, während Künstliche Intelligenz (KI) die Bereitstellung neuer Services in diesem Markt erhöhen wird – sowohl für Endnutzer als auch interne Mitarbeiter.

5G trifft auf Edge Computing
Die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche erfahren durch den neuen Mobilfunkstandard eine wertvolle Bereicherung. Hochauflösendes Cloud Gaming, das Industrial Internet of Things (IIoT), die IIoT-Prozesssteuerung und sogar Handwerksbetriebe, die mit Augmented Reality (AR) arbeiten, sind nur ein paar Beispiele. Obwohl solche Anwendungen im kommenden Jahr noch nicht flächendeckend verfügbar sein werden, ist ihr Potenzial bereits heute sichtbar. Sie werden eine digitale Neuformung in vielen Branchen bewirken, was auch den Markt für Rechenzentren betrifft. 5G-Anwendungen, die von einer geringen Latenz profitieren, können zukünftig noch einfacher zur Verfügung gestellt werden. Immerhin schafft es die fünfte Generation, die Latenzzeit unter zehn Millisekunden zu halten.

Doch es braucht mehr als einen neuen Mobilfunkstandard, um den Erfolg dieser Low-Latency-Anwendungen zu sichern. Die Verarbeitung der Anwendungsdaten muss dezentral am Rande des Netzwerks, nahe ihrer Quelle, stattfinden. Mithilfe von Edge Computing wird vermieden, dass Daten ständig zwischen Devices und Rechenzentren hin- und hergeschickt werden. Für Rechenzentren heißt das, dass sie sich auf die Implementierung von Edge-Computing-Technologien und dementsprechend auf den Wandel hin zum Edge Datacenter einstellen müssen.

KI als Wegbereiter...
Durch Edge Computing wird ebenfalls die Bereitstellung von KI-Modellen für Endnutzer maßgeblich effizienter gestaltet. Diese werden in Unternehmen künftig verstärkt implementiert und darauf müssen Rechenzentren reagieren. Machine Learning, Deep Learning und andere KI-basierte Technologien sind mittlerweile im Mainstream angekommen und versorgen viele täglich genutzte Cloud Services. Mithilfe von KI-basierten Modellen und Services sammeln Unternehmen Daten, aus denen sie wichtige Einsichten generieren und darauf aufbauend Strategien entwickeln können.

Für Rechenzentrumsbetreiber stellt dies Herausforderung und Chance zugleich dar: Die Implementierung und das Zusammenspiel der richtigen Networking-, Computing- und Edge-Datacenter-Technologien fördert die Nutzung von und das Vertrauen in KI. Denn es ist genau diese Performance, die Kunden brauchen, damit sie ihre KI-basierten Cloud Services problemlos nutzen können.

... auch für neue Mitarbeiter
Eine wachsende Nachfrage, der Fachkräftemangel und der Druck, Edge Datacenter entfernt von Tier-1-Standorten zu etablieren, um den Talentpool jenseits der Tech-Zentren auszuschöpfen: Die Betreiber von Rechenzentren stehen vor verschiedenen Herausforderungen, wenn es um Recruiting und Mitarbeiterbindung geht. Setzen Rechenzentren auf KI- und andere smarte Technologien, maximieren sie nicht nur die Produktivität ihrer Mitarbeiter. Dies kann beispielsweise durch KI-basierte AR-Headsets geschehen, die Servicetechniker durch einzelne Prozessschritte ihrer Arbeit zu lotsen. Gleichzeitig vereinfachen Provider mithilfe von KI sowohl Installation als auch Anwendung ihrer Produkte, was es ihnen erlaubt, mehr Arbeit mit weniger Arbeitskraft zu bewältigen. Das wiederum verschafft ihnen einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil.

Wenn die Betreiber von Rechenzentren zu lange damit warten, KI-basierte Technologien einzusetzen, erschweren sie sich damit selbst die Suche nach potenziellen Mitarbeitern. Services, die ihre Kunden wünschen und benötigen, würden im schlimmsten Fall nicht den Anforderungen entsprechen. Das wirkt sich auf diesem hart umkämpften Markt nicht nur negativ auf Kundenzufriedenheit und -bindung aus, sondern auch auf den Umsatz, das Wachstum und die gesamte Wettbewerbsfähigkeit betroffener Unternehmen.

Eric Law ist Vice President Enterprise für Europa bei CommScope

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