Datacenter-Trends

Den Boden bereiten

9. Juni 2020, 13:00 Uhr | Autor: Eric Law / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Hybrid-Computing, Racks & Co.

Weitere „Aussaat“-Faktoren: Hybrid-Computing, Racks & Co.
Während in den vergangenen Jahren vor allem innerhalb der Unternehmensführungen ausgiebig darüber diskutiert wurde, ob nun Cloud oder On-Premises die bessere Wahl ist, haben sich mittlerweile hybride Architekturen durchgesetzt, die Public- und Private-Cloud-Modelle mit Edge-Infrastrukturen rund um neu gestaltete zentrale Rechenzentren vereinen. Diese im Wandel befindliche Herangehensweise an das Management von Daten und Computing-Ressourcen ist einer der fünf wichtigsten Rechenzentrums-Trends 2020, die Experten von Vertiv identifiziert haben:
  1. Hybride Architekturen werden Mainstream: Während Cloud-Computing auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil in den IT-Strategien der meisten Unternehmen sein wird, vollzieht sich ein Wandel der Strategie dahingehend, dass Unternehmen ihren IT-Mix und ihre Ausgaben auf die Anforderungen ihrer Anwendungen anpassen. Dies führt zu einem Mehr an hybriden Architekturen und zeigt klar, dass das hauseigene Rechenzentrum nach wie vor sehr wichtig ist.
     
  2. Bereitstellungsgeschwindigkeit ist das neue Wettrüsten: Die Leistung von Technologien und Systemen pendelt sich langsam auf einem hohen Level ein, große Veränderungen sind nicht mehr zu erwarten. Das bedeutet, dass die IT- und Rechenzentrums-Entscheider verstärkt andere Kriterien bei der Auswahl des Equipments ansetzen. Der Kostenfaktor ist dabei nach wie vor ein wichtiger Faktor, aber mehr und mehr wird die Entscheidung davon abhängen, wie hoch die Bereitstellungsgeschwindigkeit tatsächlich ist.
     
  3. Die durchschnittliche Rack-Dichte bleibt gleich, aber…: Auch wenn sich die durchschnittliche Rack-Dichte vermutlich nur minimal verändern wird – zunehmend anspruchsvollere Anwendungen und immer mehr Workloads mit Bezug zu KI wie beispielsweise Machine Learning oder Deep Learning erfordern immer mehr High-Performance-Computing-Komponenten (HPC). Vertiv erwartet, dass hier gerade zu Beginn des Jahres vor allem in den Bereichen Verteidigung, Advanced Analytics sowie Fertigung aufgerüstet wird, was den Grundstein legt für eine breitere Implementierung von HPC-Racks im Jahr 2021 und darüber hinaus. Diese Racks machen aktuell nur einen Bruchteil aller Racks aus, aber sie können dennoch außergewöhnliche Herausforderungen bei Kühlung und Stromversorgung mit sich bringen.

    So ist beispielsweise die wachsende Nachfrage nach direkten Flüssigkühlsystemen eine Konsequenz dieser Anforderungen.
     
  4. Batterien machen sich bezahlt: LI-Batterien haben mittlerweile einen signifikanten Anteil am Markt der unterbrechungsfreien Stromversorgungen. Dieser Marktanteil wächst immer weiter und wird sich auch auf den Edge-Einsatz ausdehnen, wo vor allem die geringere Größe und der geringere Wartungsbedarf zum Tragen kommen. Im nächsten Schritt geht es nun darum, dass die Flexibilität der LI- und anderer kommender Batteriealternativen wie beispielsweise TPPL (Thin plate pure lead – übersetzt: Dünnplatten-Reinblei) ihre im Vergleich höheren Kosten ausgleicht. 2020 wird das Jahr sein, in dem immer mehr Unternehmen gespeicherten Strom zurück an die Stromanbieter verkaufen und so zur Stabilisierung der Netze und zum Ausgleich von Spitzenlasten beitragen werden.
     
  5. Globale Wechselbeziehungen: Die USA – vor allem das Silicon Valley – waren lange das Epizentrum der digitalen Welt und der aktuellen Generation der Rechenzentrums-Entwicklungen. Aber Innovation geschieht überall. So ensteht gerade ein paralleles digitales Ökosystem mit entscheidenden Unterschieden in China. Rechenzentren in ganz Europa und in anderen asiatischen und südpazifischen Märkten wie zum Beispiel Australien, Neuseeland oder Singapur entwickeln sich weiter und rücken aufgrund von regionalen Gegebenheiten von traditionellen Praktiken ab – vor allem wegen der Herausforderungen bei Datenschutz und Nachhaltigkeit. So sorgt beispielsweise die EU-Datenschutzgrundverordnung weltweit dafür, dass überall schwierige Entscheidungen zur Datenhaltung getroffen werden müssen.                                                                       (DK)

 

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