Edge Datacenter

Dezentrale IT-Ressourcen schnell und flexibel aufbauen

21. Januar 2019, 14:35 Uhr | Autor: Bernd Hanstein / Redaktion: Axel Pomper
© Rittal

Unternehmen brauchen ein Konzept, um schnell und einfach neue RZs direkt an den Datenquellen zu realisieren. Am Beispiel des Einzelhandels wird deutlich, wie sich der PoS durch datengestützte Abläufe optimieren lässt und warum dafür dezentrale IT-Ressourcen notwendig sind.

Edge Datacenter sind dezentrale IT-Systeme, die Rechenleistung direkt an den Ort der Datenerzeugung bringen. Sie stehen in unmittelbarer Nähe der Datenquellen und unterstützen damit schnellste Daten-Erstverarbeitung. Darüber hinaus sind sie mit Cloud-Rechenzentren verbunden, da dort eine nachgelagerte Verarbeitung stattfindet. Software-Anwendungen in angeschlossenen Rechenzentren nutzen schließlich diese hochaktuellen Daten, um rechenintensive Analysen durchzuführen.

Daten werden im stationären Handel immer wichtiger

Mit der zusätzlichen Rechenleistung gelingt es Unternehmen schneller und präziser, Daten rund um das Kundenverhalten und die Warenwirtschaft auszuwerten. Beispielsweise könnte ein Händler den Abverkauf in seinen bundesweiten Filialen mit Meinungsanalysen aus Social Media-Plattformen abgleichen, um so neue Trends zu identifizieren. Oder es werden Kunden – falls sie zuvor zugestimmt haben – beim Betreten eines Ladengeschäfts über ihr Smartphone identifiziert und mit persönlichen Angeboten begrüßt. Auch dafür ist eine IT notwendig, die in Echtzeit reagiert und auf große Datenbestände zugreifen kann.

Generell ermöglichen Edge Datacenter die Auswertung von allen Kundendaten und helfen so dabei, den Abverkauf zu optimieren. Geografisch verteilte Filialen werden über die Edge Datacenter intelligent mit regionalen Lagern und einem zentralen Datacenter vernetzt, mit dem Ziel, die Warenverfügbarkeit am Point of Sales (POS) zu optimieren. So kann der Einzelhandel vor Ort durch ein intelligent vernetztes Edge Computing die Verfügbarkeit der Produkte steigern, die Logistik optimieren und Kundenpräferenzen nutzen, um beispielsweise die Warenpräsentation am POS regelmäßig zu optimieren. Die ständige und schnelle Verfügbarkeit der erhobenen Daten durch Edge Computing ermöglicht die bessere Steuerung des Kundenverhaltens – falls notwendig, kann dies sogar täglich basierend auf aktuellen Daten erfolgen.

Durch die zusätzliche Rechenleistung und einem Tracking von Lagerbeständen in Echtzeit können Händler auch ihr Lieferkettenmanagement optimieren. Langzeitanalysen helfen dabei, Muster im Abverkauf zu erkennen und so Engpässe bei bestimmten Produkten rechtzeitig vorherzusehen. Ohne solche vorausschauenden Analysen droht die Gefahr, Kunden zu verlieren, die aufgrund der fehlenden Ware bei der Konkurrenz einkaufen.

Vernetzte IT-Infrastruktur am POS

Für das Tracking von Waren und Kunden installieren Händler vernetzte Sensoren oder analysieren mit Kameras die Bewegungsmuster. So entsteht ein Internet der Dinge, das mit einer großen Zahl an Sensoren und Datenquellen einen kontinuierlichen Datenstrom erzeugt. Handelsketten nutzen beispielsweise Sensoren, um zu erkennen, an welchen Positionen im Regal sich welche Produkte am besten verkaufen. Damit verbunden wird auch die Lieferkette optimiert bis hin zu dem Punkt, an dem ein Shop automatisiert neue Waren nachbestellt. Mit Edge-Rechenzentren bauen künftig immer mehr Unternehmen die benötigte IT-Infrastruktur am POS aus: Branchenübergreifend gehen Marktanalysten von IDC davon aus, dass im Jahr 2019 bereits 40 Prozent der Daten aus dem Internet der Dinge von Edge-IT-Systemen verarbeitet und analysiert werden könnten.

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