Sind zwei Switches durch mehrere ISLs verbunden, bilden sich automatisch Trunks. Hier wird also nicht das TRILL-Layer-2-Multipathing aktiv, sondern die ISLs werden als Trunk behandelt und von TRILL wie eine Verbindung mit entsprechend höherer Bandbreite gesehen.
Ein Beispiel: Zwei 10-GBit/s-Verbin- dungen als Trunk kalkuliert demnach TRILL als 20-GBit/s-Verbindung. Einzigartig aus der FC-SAN-Fabric ist ein Brocade-Verfahren übernommen, das ein paketbasiertes Trunking auf den ISLs zwischen den Switches ermöglicht. Die Laufzeiten auf den Verbindungen werden so angepasst, dass ein Out-of-order-delivery der Pakte ausgeschlossen wird. Ein Paket kann also ein anderes nicht überholen. Der Vorteil ist somit, dass eine einzelne Session die komplette Bandbreite des Trunks nutzen kann. Bei herkömmlichem Trunking würde TRILL einen 2 x10-GBit/s-Trunk zwar mit 20 GBit/s kalkulieren, eine Session könnte aber immer nur einen Link nutzen und wäre auf 10 GBit/s beschränkt. Die Control-Plane (hier TRILL) kalkuliert mit 20 GBit/s und die Data-Plane (der tatsächliche Datentransport) stellt pro Session 10-GBit/s zur Verfügung – sie stimmen daher nicht überein.
Dynamische Services
Zur dynamischen Nutzung weiterer Netzwerk-Services kann eine VCS-Fabric vom Administrator spezifizierten Verkehr umleiten. Dieser wird dann beispielsweise zu Firewalls, Application-Delivery-Controller oder Encryption-Geräten umgeleitet. Die Komponenten werden entsprechend am Edge der VCS-Fabric angeschlossen.