Im Interview: Olaf Niemeitz, Axians Deutschland

Die Cloud als Problemlöser

6. Dezember 2022, 7:00 Uhr | Dr. Jörg Schröper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Digitalisierung für den Mittelstand

LANline: Axians bietet im Grunde ein komplettes Portfolio für die Digitalisierung an, von dem auch der Mittelstand profitieren kann. Allerdings hat eben der Mittelstand auch eine besonders hohe Hemmschwelle zu überwinden. Denken Sie zum Beispiel an Kosten, an fehlende Fachkräfte oder wenig Kernkompetenz im Haus. Wie lässt sich die Diskrepanz auflösen?

Niemeitz: Mittelstand ist ein sehr großes Wort – in Deutschland gehören 6,1 Millionen Selbstständige und Unternehmen zum Mittelstand. Genau das macht unsere Volkswirtschaft auch so stark. Jeder Mittelständler ist ein individueller Betrieb, der eigene Anforderungen hat. Die angesprochenen Hemmschwellen wie Investitionsvorsicht, Fachkräftemangel und fehlende IT-Kompetenzen im eigenen Haus führen jedes mittelständische Unternehmen irgendwann zu der Überlegung „Was können wir auslagern, was können wir selbst?“. Dabei geht es vor allem darum, die Komplexität zu reduzieren. Im Prinzip könnte alles, was nicht zur geschäftskritischen IT gehört und IT, die sich mittels Roadmaps und Managed-Services standardisieren lässt, ausgelagert werden. Gleichzeitig müssen Unternehmen in ICT-Innovationen investieren. Nehmen sie private 5G-Mobilfunknetze – wir ermöglichen Unternehmen mit dieser Basis-Infrastruktur zusammen mit unserer Schwestermarke Actemium Themen wie Roboter-­Produktion, autonome Logistik oder agile Fertigung. Da geht es um ganz neue Kosten-Nutzen Betrachtungen und Anwendungsfälle.

LANline: Wer ist dann der richtige Ansprechpartner?

Niemeitz: Der Markt an IT-Dienstleistern in Deutschland ist immer noch vielfältig. Hier wird sich für die individuellen Anforderungen jedes Unternehmens ein Partner finden. Große und ganzheitlich aufgestellte Dienstleister wie Axians können auch für international agierende Mittelständler als Single Point of Contact fungieren und Komplexität reduzieren. Ein Hoheitsgebiet für die eigene IT-Abteilung im Haus sollte immer die Schnittstelle ins Business sein. Hier ist das unternehmensinterne Wissen erforderlich. Die Fragen lauten etwa: Wie verändern sich die Geschäftsanforderungen, welche Dienstleistungen brauchen die Fachabteilungen, welche Anforderungen stellt das Management? Eine solche praxisnahe interne Beratung lässt sich kaum an externe Dienstleister delegieren. Auch bei der Expansion von Unternehmen ist die interne IT-Abteilung stark gefordert, wenn beispielsweise neue Produktionsstandorte oder neue Firmen hinzukommen, dann sind Integration und Standardisierung wichtige Aufgabenbereiche für die eigenen IT-Expertinnen und -Experten im Haus.

LANline: Welche Anforderungen muss ein Dienstleister in diesem Zusammenhang erfüllen?

Niemeitz: Die wichtigste Voraussetzung für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern ist Vertrauen. Der Auftraggeber muss sich darauf verlassen können, dass der Dienstleister die Systemlandschaften genau kennt, sich an die IT-Roadmap des Unternehmens hält und von der Beratung bis zum Managed-Service eine individuelle Betreuung leisten kann. In der Praxis bewährt sich ein schrittweises Vorgehen, um kritische Services nach und nach an den Dienstleister zu übertragen. Ich kenne mehrere Kunden, die erfolgreich diesen Weg gegangen sind. Ein erster Schritt könnte es sein, zunächst die Backup-Services auszulagern, dann die produktiven Server und später auch das Unternehmensnetzwerk. Die nächste Überlegung könnte sein, Switches und Router nicht mehr selbst zu kaufen, sondern sie von Axians in einem Service-Paket zu erhalten, das nach Verbrauch- oder Laufzeit abgerechnet wird. Dazu gehört dann auch ein Managed-Service für die Unternehmensnetzwerke, über den Standorte und Geräte gemanaged werden. Gemeinsam mit dem richtigen Partner lässt sich eine IT-Roadmap entwickeln, um immer mehr Komplexität zu reduzieren und sukzessive erst die unkritischen und später die geschäftskritischen Services in Managed-Services zu übertragen. Auch im Sinn der Investitionsplanung und -sicherheit ist dieses Vorgehen für mittelständische Unternehmen attraktiv, weil IT-Kosten sich von Capex in Richtung Opex verlagern. Durch individuelle Service Level Agreements lassen sich so darüber hinaus das Betriebsrisiko und die Betriebsverantwortung vertraglich mit dem Dienstleister absichern.

LANline: Strategisches Denken ist also auf beiden Seiten gefragt.

Niemeitz: Ganz klar: Bei der Entscheidung für einen Managed-Service-Provider sollten Unternehmen sich darüber bewusst sein, dass es sich nicht um ein Projekt, sondern um eine Partnerschaft handelt. Wenn Sie einfach einen Dienstleister mit einem Projekt beauftragen, dann hat das Projekt einen Anfang und ein Ende. Am Ende sind Sie allein verantwortlich. Bei Managed-Services haben Sie dauerhaft einen verlässlichen Partner an Ihrer Seite.

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