Infrastruktur

Die richtige USV fürs Datacenter

26. Oktober 2011, 16:22 Uhr | Bernd Hanstein, Hauptabteilungsleiter Produktmanagement System Solutions bei Rittal in Herborn.
Mit modularen USV-Systemen kann der Servicetechniker die Anlage im laufenden Betrieb warten, ohne auf ein ungeschütztes Netz (Bypass) umschalten zu müssen.
© Rittal

Ob ein Rechenzentrum von einem Unternehmen selbst genutzt wird oder durch einen Cloud-Computing-Provider Rechen- und Speicherkapazität bereitgestellt wird: Hier herrschen die höchsten Ansprüche an die Verfügbarkeit. Eine USV ist daher unerlässlich, um Schwankungen in der Versorgungsspannung auszugleichen und Störungen zu filtern. Die Wahl der richtigen Anlage entscheidet nicht nur über die Sicherheit der angebotenen Services, sondern auch maßgeblich darüber, wie hoch die Rechnung ausfällt.

Dass die Infrastruktur in einem Rechenzentrum mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) gegen Spannungsausfälle und Störungen geschützt werden muss, ist keine Frage. Zu wichtig sind Server, Anwendungen und Daten, die das digitale Grundgerüst des Unternehmens abbilden. Doch USV ist nicht gleich USV – welches System am besten zu den Anforderungen passt, hängt von vielen Faktoren ab, die im Vorfeld evaluiert werden müssen. Die Risikobewertung ist dabei der wichtigste Aspekt überhaupt. Der Betreiber des Rechenzentrums muss seine Anwendungen und deren Auswirkung auf das Betriebsergebnis genau kennen. Wie sich eine Minute Ausfallzeit auswirkt, ist für jedes Unternehmen eine individuelle Messgröße. Nach Studienergebnissen von Price Waterhouse Coopers trifft ein Systemabsturz drei Viertel der befragten Unternehmen mit mindestens 12.000 Euro pro Vorfall. Für 15 Prozent der Firmen liegen die geschätzten Kosten sogar bei einer Million Euro und höher.

Normalerweise überbrückt eine USV kurze Stromausfälle bis zu wenigen Minuten Dauer. Damit fängt sie weit über 90 Prozent aller üblichen Störungen des Stromnetzes ab, die meist unter zwei Minuten liegen. Höhere Überbrückungszeiten erfordern eine größere Akkukapazität und damit mehr Platz. Bei großen Rechenzentren, aber auch bei sehr autarken Rechenzentren, die mehrere Stunden ohne Strom abfedern müssen, übernehmen Dieselgeneratoren nach einer Anlaufzeit die Versorgung. Der finanzielle Mehraufwand für die höhere Kapazität muss natürlich durch die Wichtigkeit der Anwendungen gerechtfertigt sein. Unter Umständen sind viele Applikationen nicht unternehmenskritisch und können für einige Minuten bis zu einigen Stunden heruntergefahren werden. Die abgeschalteten Server geben Kapazität frei, welche die USV für die unerlässlichen Systeme – für eine längere Überbrückungszeit – zur Verfügung hat.

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