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Green IT

"Eigenwerbung mit gutem Gewissen"

14. März 2017, 14:56 Uhr | Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Weitere Fragen

funkschau: Fragen Ihre Kunden nach Green IT?

Linardatos: Es gibt einige Kunden, die aktiv nach Green IT fragen. Diesen geht es darum, die eigenen Nachhaltigkeitsbestrebungen voranzutreiben. Wenn beispielweise ein Hersteller von besonders kleinen Rechnersystemen sich selbst zum Ziel setzt, den CO₂-Ausstoß in der Produktion und bei der Nutzung seiner Produkte zu minimieren, dann fragt er aktiv nach energieeffizienten Speicherprodukten. Aber auch von unserer Seite beraten wir den Kunden ungefragt bezüglich nachhaltiger Spei-cherlösungen, die immer in dessen IT-Infrastruktur passen und den oft hohen Anforderungen entsprechen müssen. Eine solche Beratung können wir am besten für unsere direkten Kunden übernehmen. Auf dem indirekten Weg versuchen wir unseren Distributoren das notwendige Hintergrundwissen an die Hand zu geben und sie für dieses Thema zu sensibilisieren, damit sie auch die nachgelagerten Distributionsstufen beraten können.

funkschau: Wer kann das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen treiben, wer muss überzeugt werden?

Linardatos: Um die Umsetzung der Green IT-Idee voranzutreiben, sollten alle Ebenen des Unternehmens mitwirken. Das fängt mit der oberen Führungsebene an. Ist diese nicht überzeugt, so wird ein nachhaltiges Wirtschaften nur stellenweise ausgeprägt sein. Idealerweise integriert man den Nachhaltigkeitsgedanken in der Unternehmensstrategie und betrachtet ihn als einen Erfolgsfaktor zum Erreichen des übergeordneten Ziels der Gewinnmaximierung. Ist dieses Bewusstsein in den Köpfen der Führungsriege verankert, wird kein Unternehmer an der Wichtigkeit der Green IT zweifeln. Um die Strategie anschließend in den einzelnen Unternehmensbereichen umzusetzen, gilt es auch hier, Aufklärungsarbeit zu leisten. So wird ein Mitarbeiter im Einkauf unter Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsaspekts gegebenenfalls zu einer anderen Speicherlösung greifen als er es sonst getan hätte. Und dem Kollegen aus dem Controlling wird es vor diesem Hintergrund leichter fallen, zu verstehen, dass unter Umständen eine auf kurze Sicht höhere Investition in die IT-Infrastruktur die langfristig bessere Lösung darstellt.

funkschau: Haben Sie konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen, die eine Green IT-Strategie umsetzen wollen?

Linardatos: Wie bereits beschrieben, sollte Nachhaltigkeit sinnvoll in die Gesamtunternehmensstrategie eingebunden sein und Bestandteil der Unternehmenskultur werden. Das ist ein langwieriger Prozess, der nicht von heute auf morgen vollzogen werden kann. Ihm sollte eine sorgfältige Analyse der Organisationsstrukturen und Arbeitsprozesse vorausgehen. Darauf aufbauend lassen sich sinnvolle Ansatzpunkte zur Identifikation von Verbesserungspotenzialen definieren. Unterstützend können Change-Agents in den einzelnen Unternehmensbereichen eingesetzt werden, um eventuelle Widerstände oder Konflikte zu identifizieren. Ihre Aufgabe besteht dann darin, moderierend einzugreifen und mit Aufklärungsarbeit um das Verständnis der Mitarbeiter zu werben. Auch die Unternehmenskommunikation ist ein wichtiges Mittel, um den Green IT-Gedanken nach innen und außen zu tragen. Darüber hinaus ist es denkbar, über ein betriebliches Vorschlagswesen Ideen zu honorieren, die zu einer effizienteren Ressourcennutzung beitragen. Wenn der einzelne Mitarbeiter und Kunde den Nachhaltigkeitsgedanken bei jeder seiner Entscheidungen mit einbezieht, lässt sich das beste Ergebnis erzielen.