Speicher ist und bleibt einer der wichtigsten Bausteine im Rechenzentrum. Trends wie die Digitalisierung oder Big Data erfordern nicht nur stetig höhere Speicherressourcen, sondern auch eine Speichertechnologie, die sowohl in Speicherkapazität als auch in Bezug auf Leistung sehr flexibel ist.
Scale-Out NAS-Speicher erfüllt solche Anforderungen und wird seit einiger Zeit meist in Konzernumgebungen eingesetzt. Scale-Out NAS ist dafür prädestiniert, ein überdurchschnittliches Datenwachstum mit hoher Performance und wenig Administrationsaufwand zu realisieren. Für mittelständische Unternehmen war Scale-Out NAS in der Vergangenheit aufgrund der höheren Anschaffungskosten meist unattraktiv. Doch durch die digitale Revolution ändert sich auch die Situation im Mittelstand. Die hohe Flexibilität und der geringe Administrationsaufwand gestalten Scale-Out NAS auch für den Mittelstand attraktiv.
Gretchenfrage: Scale-Out oder Scale-Up?
Professioneller Speicher ist schon immer eine der wichtigsten Komponenten im Rechenzentrum. Allerdings haben Leistung, Kapazität und vor allem die Administration den Speicher während der Jahre zu einem der größten Kostenfaktoren avancieren lassen. In Zeiten der Digitalisierung oder Big Data und eines damit verbundenen schnell ansteigenden Speicherbedarfs überlegen viele Unternehmen, wie sie ihren Speicher effizienter gestalten und gleichzeitig den Administrationsaufwand senken können. Technologisch betrachtet und insbesondere in Bezug auf die Skalierbarkeit lohnt es sich, zwei generell unterschiedliche Konzepte zu vergleichen: Scale-Out und Scale-Up. Beide Speicheransätze bezeichnen zunächst einmal unterschiedliche und erfolgreich im Einsatz befindliche Architekturen, wobei Scale-Out die neuere Generation ist.
Scale-Up beschreibt die klassische Skalierung von RAID-Systemen. Die Erweiterung von RAID-Systemen hat immer zur Folge, dass zusätzliche Speichereinheiten eingerichtet werden. Nachdem die neuen Laufwerke den Controllern bekannt sind, dienen die neuen Kapazitäten zur Erweiterung der RAID-Gruppen, Filesysteme und Pools. Zusätzlich werden auch die LUNs (Logical Unit Numbers) erstellt. Bei einer Skalierung bleiben die Controller bestehen, womit deren Auslastung mit neu zugefügten Komponenten und Objekten linear ansteigt. Ist das Limit der Controller erreicht, lassen sich RAID-Systeme nicht mehr erweitern. Wird dennoch mehr Speicherplatz benötigt, werden weitere Komplettsysteme hinzugefügt, die separat verwaltet werden müssen. Der Skalierungsaufwand erfordert viel Erfahrung und eine gute Planung. Die Komplexität und der Arbeitsaufwand wachsen stetig.
Scale-Out-Architekturen wie beispielsweise die Dell EMC Isilon-Systeme bieten durch den Einsatz eines hochskalierbaren Filesystems Vorteile gegenüber den Scale-Up-Lösungen. Bei einer Speichererweiterung kommen nicht nur Flash- oder Disklaufwerke dazu, sondern auch weitere Controller (Erweiterungsknoten). Diese integrieren sich nahtlos in das bestehende Cluster, es sind keine weiteren administrativen Tätigkeiten für die Skalierung erforderlich. Da die Erweiterung der Kapazitäten immer mit einem weiteren Controller mit CPU, Netzwerk und Cache erfolgt, sind Scale-Out-Architekturen praktisch keine Limits in der Erweiterbarkeit gesetzt. Diese Struktur löst die Probleme jener Unternehmen, die wachsen und nicht unnötig in Vorleistung gehen möchten, um den Speicherbedarf ihrer Organisation für die nächsten Jahre bereits im Voraus zu allokieren. Wirkliches „Pay-as-you-grow“ ohne erhöhte Komplexität und Administration zeichnen die Scale-Out-Technologie aus.