Energieeffizienz spart Ressourcen und Geld. Darum spielt sie auch bei USV-Anlagen eine bedeutende Rolle. Was energieeffiziente USV-Anlagen heutzutage leisten können und welche wichtigen Funktionen Datacenter-Betreiber im Blick behalten sollten.
Der Klimawandel ist in vollem Gange und Nachhaltigkeit ein Thema, das alle angeht – auch Betreiber von Rechenzentren. Hinzu kommt, dass in Deutschland sitzende Datacenter durch die dortigen hohen Energiekosten gegenüber der Konkurrenz im Ausland benachteiligt sind. Preiswerter Strom ist und bleibt ein wichtiger Standortfaktor. Das verwundert beim Blick auf die Verteilung der Kostenpunkte nicht: Laut einer Bitkom-Studie macht der Stromkostenanteil beispielsweise in Colocation-Rechenzentren zwischen 30 und 40 Prozent der Gesamtkosten aus.
Die Stromversorgung zählt nicht nur in Sachen Preise und Nachhaltigkeit zur Achillesferse des Datacenters. Die dort verbauten Geräte wie Server oder Router müssen ständig am Laufen gehalten werden – unabhängig davon, ob ein Stromausfall vorliegt oder kurzzeitige Unter- beziehungsweise Überspannungen auftreten. Hierfür sorgen USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung)-Anlagen. Auch bei diesen Systemen wird angesichts der steigenden Strompreise sowie im Sinne der Nachhaltigkeit spätestens seit der „Green IT“-Welle auf Energieeffizienz geachtet.
Hoher Wirkungsgrad
Energieeffiziente USV-Anlagen nutzen den eingesetzten Strom nahezu vollständig aus. Ihr Eigenverbrauch ist selbst bei geringer Auslastung sehr gering. Als Kennzahl für den Energieverbrauch der USV fungiert der Wirkungsgrad. Im Idealfall liegt er bei Volllast möglichst nahe an 100 Prozent. „Dieser Wert lässt sich in reinen IT-Umgebungen einfacher erzielen als in Industrieumgebungen, die in der Regel spezielle Anforderungen erfüllen müssen,“ erklärt Sebastian Thodam, MCIS UPS Sales Germany & Austria bei Delta Electronics. Im Realbetrieb laufen USV-Anlagen in der Regel in Teillast, was einen verringerten Wirkungsgrad zur Folge hat. Eine Aussage über die tatsächliche Energieeffizienz eines USV-Systems kann deshalb nur getroffen werden, sofern die gesamte Wirkungsgradkurve betrachtet wird.
Intelligentes Power- und Energiemanagement
Mögliche Einsparpotenziale und damit eine Optimierung der Energieeffizienz können nur vollends ausgeschöpft werden, sofern ein intelligentes Power- und Energiemanagement vorherrscht. Die Basis hierfür bildet eine smarte Lüfterregelung. Außerdem ist es der Sache dienlich, wenn das USV-System bestmöglich an die benötigten Lasten angepasst werden kann. Zu diesem Zweck werden mittels Software einzelne USV-Blöcke oder Leistungsmodule unter Berücksichtigung der Einhaltung der höchsten Störelimination in einen Ruhe- oder Stand-by-Modus versetzt. Inaktive Blöcke beziehungsweise Module sparen nämlich Strom, und das wirkt sich wiederum positiv auf die Energiebilanz aus.