Server-Side-Flash war bislang vor allem eine Nischenlösung für extrem latenzsensitive Applikationen. "Software-defined" wird es zum vollwertigen Storage-Tier.
Performancesteigerung durch Flash-Speicher ist in aller Munde – sei es im privaten Einsatz oder im Unternehmensumfeld. Während Endkunden in großer Zahl ihre PC-Systeme und Notebooks mit schnellen Solid-State-Drives (SSDs) beschleunigen, zögern viele Unternehmen, komplette Anwendungen aus dem SAN auf eine Flash-Karte zu verlagern. Als Grund dafür werden sehr oft High-Availability-Features wie synchrone Spiegelung genannt, die Daten und Anwendungen im SAN schützen, während ein Server-Side-Flash nur ein lokales Speichermedium darstellt.
Mit Ausnahme von Special-Purpose-Designs bei großen Web-2.0-Unternehmen beziehungsweise Hyperscale-Rechenzentren wie Facebook, Amazon oder Google, fand Server-Side-Flash bei Unternehmen bislang nur sporadisch Anwendung, zum Beispiel als Read-Cache-Device. Als entscheidende Inhibitoren wurden insbesondere die schwierige Integration in Hochverfügbarkeitsszenarien genannt, sowie der Nachteil des "Local-versus-Shared-Storage". Eine neue Generation von Software- und Virtualisierungslösungen, wie die "OCZ VXL VMware Acceleration Software", adressiert nun genau diese Situation und verändert grundlegend das künftige Zusammenspiel von Server-Side-Flash und konventionellem, HDD-basiertem Storage.
Flash im Datacenter
In den vergangenen zehn Jahren wurde die Leistungsfähigkeit der meisten Komponenten im Rechenzentrum drastisch verbessert. Die Prozessorleistung stieg nahezu um den Faktor 100, die Busgeschwindigkeit wurde etwa 20 mal schneller und der Netzwerkdurchsatz verhundertfacht. Nur die Performancesteigerung der Festplatte sieht mit 20 Prozent im gleichem Zeitraum äußerst bescheiden aus und entwickelt sich immer mehr zum Flaschenhals. Mit Antwortzeiten im Millisekundenbereich ist die Festplatte um den Faktor 100.000 langsamer als DRAM, dessen Antwortzeit im zweistelligen Nanosekundenbereich liegt.
Die immer größer werdende Performancelücke zwischen Festplatten und Server kann nur durch halbleiterbasierte Speichertechnologie überbrückt werden. Die Antwortzeit von NAND-Flash liegt im zweistelligen Mikroekundenbereich, also genau zwischen DRAM und Festplatte, daher ist Flash derzeit die einzige in diesem Kontext relevante Technologie.