Big Data, Cloud-Computing, Industrie 4.0 und digitale Arbeitsplätze treiben die Taktraten beim Datenwachstum voran. Mit OM5-Fasern drängt eine neue Kabelgeneration auf den Markt, die für die Anforderungen datenintensiver Applikationen entwickelt wurde.
Daten sind für Unternehmen rund um den Globus der wichtigste Rohstoff. Eine rasant wachsende Zahl von Verbrauchern und Unternehmen erzeugen und teilen Daten mit den verschiedensten Endgeräten. Das Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen, wie die IDC Studie Data Age 2025 prognostiziert. Bis 2025 soll sich demnach die weltweite Datenmenge auf 163 ZByte verzehnfachen. Unternehmen werden nach Einschätzung der Analysten 60 Prozent dieser globalen Datenmenge erzeugen.
Zwar stehen viele Organisationen mit ihrer Strategie für die Digitale Transformation noch am Anfang, aber bereits jetzt zeigt sich: Je mehr Geschäftsprozesse digitalisiert und je größer die Datenmengen werden, desto wichtiger wird die darunterliegende Infrastruktur. Stimmt der Datendurchsatz nicht, leidet die Performance von Prozessen und es verpufft der Effekt von innovativen Ideen. Unternehmen benötigen deshalb eine leistungsfähige IT-Infrastruktur. Nur so werden sie mittel- bis langfristig in der Lage sein, ihre Geschäftsprozesse flexibel an die Anforderung von Kunden, Märkten und technischen Entwicklungen anzupassen. Fundament für den erfolgreichen Weg in die Digitalisierung ist daher ein sicheres und zuverlässiges Netzwerk mit einer zukunftsorientieren Verkabelung.
Glasfaser in Gebäuden und Rechenzentren
Ethernet hat sich im Bereich der Gebäude- und Rechenzentrumsverkabelung zur bevorzugten Technologie entwickelt. Die internationalen Standardisierungsgremien arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung von Standards, damit einheitliche Lösungen entstehen können, mit denen sich die Herausforderungen der Zukunft meistern lassen.
So wurde im Oktober 2017 OM5 als Standard für die Verkabelungsklassifizierung von Breitband-Multimode-Lichtwellenleiter festgelegt. Die Bezeichnung ist darüber hinaus für die Aufnahme in die Ausgaben der Normungs- und Standardisierungsorganisationen ISO/IEC 11801, der DIN EN 50173-1 und der ANSI/TIA-568.3-D vorgesehen. „Die ständig wachsenden Datenraten verlangen der Infrastruktur einiges ab“, bringt es Thomas Schmidt, Geschäftsführer von Rosenberger OSI auf den Punkt. „Damit Unternehmen fit für Herausforderungen wie IoT, Industrie 4.0 oder digitale Workspace sowie BigData werden, benötigen sie zukunftsorientierte Infrastrukturlösungen, die mit ihren Anforderungen wachsen können.“
Hoher Datendurchsatz für komplexe Applikationen
Die Weiterentwicklung hin zu OM5 ist eine logische Konsequenz aus den Anforderungen, die heutige Anwendungen an eine Infrastruktur stellen. In der Vergangenheit lag der Fokus auf der Optimierung der Übertragungseigenschaften bei einer einzelnen Wellenlägen. Diese Faser war bei 850 nm optimiert und wurde um die Jahrtausendwende als „New Fiber“ bekannt. Heute wird sie als „OM3“ eingestuft. Die OM3-Faser erlaubt die Realisierung einer relativ kostengünstigen Lösung. Bei einer Übertragungslänge von 300 Metern ist eine Datenübertragungsrate von 10 GBit/s möglich.
Aufgrund des weltweiten Datenvolumens und dem Wunsch nach höheren Durchsatzraten war die Weiterentwicklung des Standards eine logische Konsequenz. Denn eine Erhöhung der Datenrate geht immer Hand in Hand mit der Reduzierung der Datenlänge. Um eine Steigerung der Übertragungsraten zu erzielen, war daher die Weiterentwicklung der Multimode-Faser erforderlich. In der ISO/IEC 11801 wurden 2010 deshalb die Spezifikationen für eine OM4-Faser definiert. Damit wurde eine verbesserte Bandbreite möglich. Die maximale Übertragungslänge einer OM4-Faser beträgt bei einem Datendurchsatz von 10Gbit/s spezifizierte 550 Meter.