Smarte Objekte werden nicht als IT-Ressourcen wahrgenommen. Daher ist es wahrscheinlich, dass die nächsten Wellen der IT-Innovationen von den Business-Teams vorangetrieben werden. Macht uns demnach das "Internet der Dinge" von der Enterprise-IT unabhängiger?
Was wäre, wenn in den Unternehmensnetzen eine Gerätegeneration integriert werden würde, die alle Pläne der IT-Abteilungen zerstören würde und deren zentral verwaltete IT-Services und -Anwendungen ad absurdum führen würde? Eine solche Revolution haben wir mit der überfallartigen Durchdringung der Unternehmen mit den Smartphones und BYOD bereits schon einmal erlebt. Die IT hatte nur noch die Wahl, die neue Technologie und die daraus resultierenden Anforderungen zu adaptieren oder die parallele IT-Welt zu akzeptieren.
Die smarten Objekte werden jedoch nicht über den Consumer-Markt in die Unternehmen gedrückt, sondern die Geschäftsentwicklung bringt die neuen Geräte in Position. Dadurch steht die IT vor einer viel größeren Herausforderung, als bei der Einführung der Smartphones.
Vom Fußball bis zur Waschmaschine gibt es inzwischen kein „Ding“ mehr, das nicht irgendwie eine "smarte" Anbindung integriert hat. Die aktuelle Definition der intelligenten Geräte beschränkt sich meist auf Sensoren und beliebigen Verbindungstechniken. Daher gehen die Konzepte auch davon aus, dass die von diesen „Dingen“ erzeugten Daten in den Datencentern der Unternehmen abgelegt und vom zentralen Management kontrolliert beziehungsweise gemanaged werden.
Diese Annahme basiert jedoch auf einem Trugschluss. Historisch gesehen ersetzten die Smartphones nur die guten alten Mobiltelefone. Diese wären ohne den flächendeckenden Ausbau der Mobilfunknetze nutzlos gewesen. Auch die Personal Computer ersetzten nur die bis zu diesem Zeitpunkt genutzten dummen Terminals, welche an den Mainframes angeschlossen waren.
Die nächste Generation von Geräten benötigt nur noch minimale technische Voraussetzungen, um mit jedem anderen Gerät in der Welt kommunizieren zu können. Die ersten Smart-Objekte sind nur so smart wie es der RFID-Tag oder die Bluetooth-Verbindung erlaubt. In Zukunft wird es jedoch preiswerte Geräte geben, die autonom ihre Informationen verschicken. Der Grund hierfür liegt darin, dass die dem jeweiligen Gerät innewohnende Funktionalität erhalten bleibt, wenn das Gerät sich im Offline-Modus befindet. Die smarten Geräte müssen ihre Aufgaben (beispielsweise Diagnosen oder sicherheitsrelevante Funktionen) zu jeder Zeit durchführen. Aus diesem Grund benötigen diese Geräte eine unabhängige und jederzeit verfügbare Verbindung.
Wenn eines Tages sämtliche Kommunikationsprozesse in die Cloud verlagert wären, würden wir uns noch um stärkere CPUs oder größere Speicher in unseren Smartphones kümmern? Natürlich nicht! Wir würden nur noch darauf achten, dass unsere Kommunikationsgeräte mit schnelleren drahtlosen Übertragungstechnologien ausgestattet wären. Entgegen der Technologieentwicklungen der Vergangenheit werden in Zukunft eine Reihe von spezialisierten EDV-Geräten und smarten Objekten auf uns zukommen, die auf einen Anwendungszweck spezialisiert sind.