Kommentar: IPv6

IPv6 erfortdert auch ein IPv6-Netzwerkmanagement

15. Januar 2014, 15:15 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

IPv6-Netzwerkmanagement

Im Markt stehen inzwischen eine Vielzahl von IPv6-Netzmanagement-Tools zur Verfügung, welche dem Netzadministrator erlauben mit den Netzwerkkomponenten und Servern sowohl über IPv4 als auch IPv6 zu kommunizieren. Orion von Solarwinds, die IPAM-Software von NCM, NetMRI von Infoblox, Prime-Infrastructure von Cisco oder  HP-Intelligent-Management (ehemals Openview-Network-Node-Manager (NNM) Advanced-Edition) besitzen seit vielen Jahre alle notwendigen IPv6-Funktionen zur Verwaltung und zur Überwachung IPv6-fähiger Geräte.

Ein IPv6-fähiges Managementsystem ist jedoch nur ein Teil des Puzzles. Viele Unternehmen verfügen bereits über eine IPv6-fähige Management-Plattform. Da diese in der Regel in reinen IPv4-Netzwerken installiert sind, verfügen die Administratoren nicht über eine direkte Anbindung an die IPv6-Perimeter-Systeme. Daher lässt sich mit diesen NMS-Systemen nicht die Anbindung an die DMZ nativ testen. Allerdings lassen sich über diesen Weg zumindest per IPv4-SNMP-Abfrage die IPv6-MIB-Informationen einsammeln. Auch die Netflow-Daten zu IPv6 können über IPv4 und UDP an die Netflow-Kollektorsystem übermittelt werden. Die Router erreicht man für die IPv6-Konfiguration über eine SSH-IPv4-Transportverbindung.

Die Kosten für Ausfallzeiten können erheblich sein. Gute Fehlersuchwerkzeuge und -Strategien sind daher in der Praxis notwendig, um eine schnelle Widerherstellung des ordnungsgemäßen Betriebs zu erreichen. Durch eine Integration der IPv6-Protokolle in ein bestehendes Netzwerk verändern sich die Netzwerk- und Systemkonfigurationen drastisch. Manuelle Konfigurationsänderungen führen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu menschlichen Eingabefehlern und eine schnelle Fehlerbehebung der IPv6-fähigen Systeme erschwert sich. Außerdem lassen sich die im IPv6-Internet-Perimeter verfügbaren Informationen und IPv6-Adressen nicht in der gleichen Weise dargestellen, wie es in der IPv4-Welt möglich ist.

Fazit

Jedes Unternehmen muss sich überlegen, wie die in den Netzwerken integrierten Ressourcen effizient verwaltet werden können, bevor die IPv6-Protokolle in den Netzen aktiviert werden. Da sich IPv6 inzwischen schleichend in den Netzen ausbreitet, ist es sehr wahrscheinlich, dass viele Firmen bereits IPv6 betreiben, ohne sich dessen bewusst zu sein. Fehlt eine direkte Sicht auf die Protokolle, müssen die Netzwerkverantwortlichen immer wieder Kompromisse bei der Fehlerbehebung von IPv6-bezogenen Problemen machen. Daher ist bereits bei der IPv6-Einführung eine entsprechende NMS-Software beziehugsweise ein Upgrade des vorhandenen NMS-Systems mit den benötigten IPv6-Fähigkeiten zu beschaffen.

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