Durch die Verlagerung vieler Vorgänge in die Cloud wird eine schnelle Datenübertragung zum essentiellen Faktor. Doch auch für die Bereitstellung der Daten und Dienste müssen nicht nur die Zugänge zum Datacenter schnell sein, sondern auch die internen Verbindungswege. Für die nötige Geschwindigkeit sorgt die Errichtung von 40- beziehungsweise 100-GBit/s-Ethernet. Doch welche Komponenten sind dazu nötig und welche Migrations-Szenarien sind denkbar.
Single- und Multimode-Glasfaser in Frage. Single-Mode-Glasfaser erscheint attraktiv, da ihre Bandbreite im Vergleich zur Multimodefaser theoretisch grenzenlos ist und keine engen Längenrestriktionen existieren. Durch die Übertragung mittles DWDM (Dense-Wavelength-Division-Multiplexing) werden für 40/100-GBit/s-Ethernet weiterhin nur zwei Single-Mode-Fasern benötigt und als Anschlusstechnik können nach wie vor alle gängigen Einzelfaser-Steckverbinder eingesetzt werden. Gegen Single-Mode-Fasern sprechen allerdings die enormen Kosten für das Equipment und die kurzen Strecken in Rechenzentren. Auch unter Berücksichtigung der Energieeffizienz wird von Single-Mode-Fasern im Datacenter eher Abstand genommen.
Ökonomischer ist der Einsatz von Multi-Mode-Glasfasern, wenngleich hier die Bandbreite limitiert ist. Bei der Parallelübertragung unter Einsatz so genannter „Parallel-Optic-Transceiver“ werden die gewünschten Übertragungsraten durch eine Bündelung der Fasern erzielt. Die Längenrestriktionen der Multi-Mode-Fasern entsprechen im Zusammenhang mit 100-GBit/s-Ethernet bei OM3 100 Meter, OM4 ermöglicht Distanzen bis maximal 150 Meter. Das ist aber zweitrangig, da Studien belegen, dass 88 Prozent der Strecken in Rechenzentren kürzer als 100 Meter und 94 Prozent kürzer als 125 Meter sind. Die Parallelübertragung erfordert von den Komponenten die Einhaltung strenger Dämpfungs-Budgets von maximal 1,9 dB. OM1 und OM2 Fasern werden in der Norm nicht mehr berücksichtigt.