Leoni Kerpen: Verkabelungssysteme

Migrationstaugliche Verkabelung im Rechenzentrum von 1 MBit/s bis 100 GBit/s

25. Mai 2011, 17:18 Uhr | Dipl.-Ing. Heinz Wollenweber, Product Manager Datacom FO Cables and Systems bei Leoni Kerpen

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Lösung

Um höchste Ansprüche im Bezug auf Qualität und Verfügbarkeit zu erfüllen und dennoch die Flexibilität zu besitzen, alle bisher eingesetzten Datenraten zu übertragen und bei Bedarf innerhalb kürzester Zeit an höhere Kapazitäten oder ganz neue Anforderungen angepasst werden zu können, bedarf es werkskonfektionierter und -geprüfter Komplettübertragungsstrecken, die nur noch verlegt beziehungsweise eingezogen werden müssen. Der geprüfte Datacenter-Link besteht aus dem hochwertigen Kabel das beidseitig zugfest mit je einem Gehäuse verbunden ist. Die Stecker sind bereits an die Fasern konfektioniert und betriebsfertig in die Kupplungen eingesteckt. Die Größe des Gehäuses ist sinnvollerweise so gering, dass der Komplett-Link zusammen mit dem Gehäuse eingezogen werden kann (s. Abb. 5).

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Komplettübertragungsstrecke vor dem Einziehen beziehungsweise Verlegen
Komplettübertragungsstrecke vor dem Einziehen beziehungsweise Verlegen
© Leoni Kerpen

Lösung A - Echte anwendungsneutrale Verkabelung bis 100 GBit/s:

Mit drei werkskonfektionierten Übertragungsstrecken mit 3 x 8 MPO-Kupplungen auf einer Höheneinheit (Abb. 6) sind je nach Anzahl der Fasern im MPO bis zu 24 x 40 beziehungsweise  100-GBit/s-Ethernet-Systeme möglich. Patchungen erfolgen mit MPO-Patchcords.

Die Rückwärtskompatibilität ist gewährleistet und zwar ohne die Festverkabelung einschließlich der Patchfelder zu verändern.

Es können also auch 10-GBit/s-Übertragungssysteme oder weniger (Zwei-Faser-Systeme)  über diese Verkabelung betrieben werden. Zum Patchen werden dafür lediglich andere Patchcords nämlich mit einem MPO-Steckverbinder auf der einen und 6 beziehungsweise 12  LC-Duplex-Steckverbindern auf der anderen Seite, so genannte „Fanouts“, verwendet. 

Mit dieser Lösung stehen bis 144, bei MPO mit 24 Fasern sogar bis 288 100-MBit/s-, 1-GBit/s- oder 10-GBit/s-Übertragungsstrecken auf einer Höheneinheit zur Verfügung, somit ist die Anwendungsneutralität in vollem Umfang gegeben (Abb. 7).

Datacenter-Link-Aufnahmerahmen und drei DClink-Modulen 40/100-GBit/s-Ethernet mit je 8 MPO
Datacenter-Link-Aufnahmerahmen und drei DClink-Modulen 40/100-GBit/s-Ethernet mit je 8 MPO
© Leoni Kerpen

Vorteile der Lösung A:

  • Die Festverkabelung ist anwendungsneutral, also für alle bisher gebräuchlichen Übertragungsraten, das bedeutet höchste Zukunftssicherheit.
  • Nicht der geringste Umbauaufwand während des Betriebes, das bedeutet Zeit- und Kostenersparnis und vor allem Sicherheit
  • Außerdem werden keine Sonder-MPO-Patchcords (Male- statt Female-Patchcords) benötigt, das heißt kein Vorhalten unterschiedlicher Patchcords, keine Verwechslungsgefahr, weniger Fehler, mehr Sicherheit
  • Geringster Zeitaufwand beim Wechsel der Übertragungstechnik auf andere Übertragungsgeschwindigkeiten, damit Kostenersparnis.
  • Weniger Personaleinsatz für die Verkabelung, das heißt wieder mehr Sicherheit und Kosteneinsparung.
Anwendungsneutralität für 10/100 MBit/s, 1/10/40 und 100 GBit/s mit Zwölffaser-MPO-Verkabelung (schematische Darstellung)
Anwendungsneutralität für 10/100 MBit/s, 1/10/40 und 100 GBit/s mit Zwölffaser-MPO-Verkabelung (schematische Darstellung)
© Leoni Kerpen

Lösung B -- Leicht anzupassende Verkabelung, ausgehend von Duplex-Verbindungstechnik:

Selbstverständlich sind mit werkskonfektionierten Übertragungsstrecken auch Einzelfaserverkabelungen für maximal 10 GBit/s realisierbar. Dabei haben bis zu 36 LC-Duplex-Verbindungen (= 36 Kanälen) auf einer Höheneinheit Platz (Abb. 8).

Die Umrüstung auf höhere Datenraten (40/100-GBit/s-Ethernet) kann dann schrittweise erfolgen. Die verlegten Links lassen sich sehr schnell und mit wenig Aufwand mittels eines Entriegelungswerkzeuges lösen und mit dem Kabel herausziehen. Der neue Datacenter-Link mit acht MPO-Steckverbindungen wird dann nur eingezogen und eingerastet. So wird die Verkabelung sukzessive und mit geringstem Aufwand auf die oben bereits beschriebene Ausführung aufgerüstet.

Aufnahmerahmen mit drei DC-Link-Modulen mit je 12 LC-Duplex-Kupplungen
Aufnahmerahmen mit drei DC-Link-Modulen mit je 12 LC-Duplex-Kupplungen
© Leoni-Kerpen

Vorteile der Lösung B:

  • Zunächst können Übertragungsstrecken bis 10 GBit/s wie gewohnt über Duplex-Patchcords gemanaged werden.
  • Die Verkabelung für höhere Datenraten mit MPO-Verbindungstechnik erfolgt erst bei Bedarf, Man zahlt nur das, was man auch benötigt.
  • Beim Austausch der Systeme wird immer zwangsläufig auch das nicht mehr benutzte Kabel aus den Trassen entfernt, das sorgt für Platz und Übersichtlichkeit.
  • Nach der Umrüstung haben nicht nur 3 oder 6, sondern 24  40/100-GBit/s-Systeme in einer Höheneinheit Platz.
  • Außerdem werden keine Sonder-MPO-Patchcords (Male- statt Female-) benötigt, kein Vorhalten unterschiedlicher Patchcords, keine Verwechslungsgefahr, weniger Fehler, höhere Sicherheit.

  1. Migrationstaugliche Verkabelung im Rechenzentrum von 1 MBit/s bis 100 GBit/s
  2. Problematik
  3. Lösung
  4. Ausblick

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