Gastkommentar: FNT

Mythos IT-Fabrik

13. Mai 2014, 12:00 Uhr | Nikolaus Albrecht, Geschäftsführer, FNT

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kern der Herausforderung

Kern der Herausforderung ist der immer noch in den meisten IT-Organisationen verfolgte, projektbezogene Build-to-Order-Ansatz. Was nützt eine definierte IT-Dienstleistung, wenn sie jedes mal individuell angepasst und neu erbracht werden muss? Trotz der nach außen gelebten Service-Orientierung wird hinter den Kulissen nach dem Prinzip einer Manufaktur gearbeitet. Der Wandel von der Projekt- zur Produktorientierung bildet daher die Grundlage der IT-Industrialisierung.

Vor allem in Bezug auf die Standardisierung der Prozesse und Technologien wurden in den letzten Jahren enorme Anstrengungen unternommen. Insbesondere die Weiterentwicklung und Anwendung  von ITIL hat bei der Umsetzung des IT-Service-Managements und der Straffung der IT-Geschäftsprozesse Wirkung gezeigt. Allerdings lag der Fokus dabei vor allem auf den Prozessen, wie Incident-, Problem- und Change-Management.

Um IT-Services beziehungsweise ITK-Produkte schnell und kostengünstig bereitstellen zu können, reicht die Fokussierung auf die Prozesse alleine jedoch nicht aus. Das ist wie ein Gefäß ohne Inhalt. Um dieses Gefäß aufzufüllen, müssen die angebotenen IT-Produkte klar definiert und standardisiert sein, um sie auch schnell und in großer Menge bereitstellen zu können. Standardisierung bedeutet eben nicht nur die Standardisierung der Fertigungsprozesse, sondern auch die Standardisierung der im Endprodukt immer wieder verwendeten Komponenten, der Produkte beziehungsweise des gesamten daraus resultierenden Produkt-Portfolios.

Dabei ist es ebenso wichtig die richtigen Produkte anzubieten, also auch die Bedürfnisse der Kunden und des Marktes zu kennen. Da sich die Kundenwünsche und die Technologien häufig ändern, muss ein IT- oder TK-Service-Provider schnell und flexibel auf Änderungen in seinem Angebots- und Produktportfolio reagieren können.

Nun ist die Definition und Festlegung standardisierter IT-Produkte die eine Seite der Medaille, geliefert und „produziert“ werden IT-Services oder IT-Produkte auf Basis der darunterliegenden Infrastruktur. Und hier kann ein Service-Provider nur schnell, flexibel und automatisiert liefern, wenn alle verfügbaren und geplanten Assets alle genau bekannt sind – und zwar über alle Bereiche der Wertschöpfungskette
hinweg, von der Infrastrukturebene, den Rechenzentren mit allen Schränken und Servern, über die Netzwerke und Verkabelungen, IP-, Telekommunikations- und logische Netze, virtuellen Systemen und Applikationen bis hin zu den daraus resultierenden und bereitstellbaren Services.

Auch die Anbindung, Technologien und Kommunikationswege verschiedener Rechenzentren untereinander, müssen genau bekannt sein. Nur wer all diese Informationen in einem zentralen Planungs- und Managementwerkzeug zur Verfügung stellen kann, ist wirklich in der Lage eine IT-Fabrik zu realisieren und die Automatisierung der Bereitstellung von IT-Services voranzutreiben.

Standardisierte Produkte und Komponenten, abgestimmt auf die vorhandene Infrastruktur sowie ein am Markt ausgerichtetes Produkt-Portfolio sind der Schlüssel zum Erfolg, damit die IT-Fabrik kein Mythos bleibt.

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