Digitale Infrastruktur 2019

Optimierte IT dank Hybrid Clouds und Edge Computing

17. Januar 2019, 13:42 Uhr | Autorin: Sylvia List / Redaktion: Axel Pomper
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Das Jahr mag noch jung sein, eines ist jedoch schon jetzt sicher: Der Trend in der Lebens- und Arbeitswelt geht auch 2019 weiter in Richtung Vernetzung. Man denke nur an das IoT oder KI und die Auswirkungen, die ihr Siegeszug wohl künftig auf unseren Alltag haben werden.

Die Grundlage dieser Technologien sind Daten. Doch, anders noch als vor einigen Jahren, haben die meisten Unternehmen inzwischen verstanden, dass es nicht allein darum geht, möglichst viele Daten zu sammeln. Es kommt vielmehr darauf an, Daten an den richtigen Stellen zu sammeln, aufzubewahren oder gleich zu analysieren bzw. bereits vorhandenen Daten optimal zu analysieren und zu nutzen. Daher werden sich viele Unternehmen im Jahr 2019 Gedanken darüber machen, ob die Gesamtarchitektur – vom Netzwerk über Computing bis hin zur Applikation – den heutigen und zukünftigen Ansprüchen an Geschwindigkeit, Sicherheit und Datenschutz genügt. Die digitale Infrastruktur rückt dementsprechend in diesem Jahr verstärkt in den Fokus.

Wie lassen sich Agilität und Stabilität vereinbaren?

In jedem Unternehmen müssen Daten erfasst, gespeichert, verschoben und gesichert werden. Oberste Prämisse dabei: Der Betrieb muss laufen. Daher wurde lange Zeit mit eigenen Rechenzentren gearbeitet, ganz nach dem Motto: Zwar statisch, aber immerhin zuverlässig. Das reicht inzwischen nicht mehr: In einer Zeit, in der sich das geschäftliche Umfeld fast jeden Unternehmens kurzfristig ändern kann und an jeder Ecke eine neue Herausforderung zu warten scheint, müssen agile Lösungen her, die einen schnellen aber sicheren Zugriff auf die Daten gewährleisten. Um sich nicht abhängig von einer Lösung zu machen, wollen Unternehmen jedoch oftmals nicht exklusiv mit einer Cloud arbeiten. Also muss ein Mittelweg her. Dieser lautet: die Nutzung einer hybriden IT-Infrastruktur, also einer Kombination aus cloud- und rechenzentrumsbasierten Lösungen. Hybride IT-Infrastrukturen sind längst keine Zukunftsmusik, sondern in vielen Firmen bereits Alltag. Unternehmen greifen zudem verstärkt auf cloudbasierte Software-Lösungen (Software-as-a-Service) zurück, allein dadurch kommen in einem Betrieb zumeist gleich mehrere Clouds zum Einsatz.

Clouds, Rechenzentren und Edge Computing

Das Internet of Things bringt zudem einen weiteren Trend mit sich: Statt in einer zentralen Cloud werden Daten zunehmend am Rande des Netzwerks dezentral verarbeitet, es wird also sogenanntes Edge Computing genutzt. Die Sammlung und Auswertung der Daten finden dabei sozusagen an Ort und Stelle statt, beispielsweise auf Notebooks, Smartphones oder Tablets. So können zum Beispiel Datenströme, die in einer Fabrik entstehen, direkt vor Ort verarbeitet werden. Auf diese Weise sinkt die Menge der zu transferierenden Daten stark, da der Weg zur Verarbeitung in die Cloud entfällt.

Die IT-Infrastruktur wird also dezentraler. Damit sie ihnen nicht entgleitet, setzen viele Unternehmen Management-Systeme ein, die bei der Orchestrierung helfen. Schließlich soll die IT bei alldem zusätzlich nicht komplizierter, sondern einfacher werden. Laut dem Beratungsunternehmen Gartner werden bis zum Jahr 2020 rund 90 Prozent der Unternehmen solche Systeme für das Management hybrider IT-Infrastrukturen einführen.

Automatisierung über alle Ebenen hinweg

Beim Aufbau der hybriden IT-Infrastruktur wird eine End-to-End-Programmierbarkeit immer wichtiger. Offene Schnittstellen (APIs) ermöglichen die Automatisierung von vorher einzeln und sequenziell abgearbeiteten Vorgängen – egal, wo eine Applikation innerhalb der Infrastruktur platziert wird und wo die dafür benötigten Datenquellen liegen. End-to-End-Programmierbarkeit ermöglicht zudem schnelle und flexible Änderungen an der Infrastruktur, um unvorhergesehen Anforderungen jederzeit gerecht werden zu können.

Datensicherheit bleibt im Fokus

Mit der Menge und dem Wert der Daten, die heute und in Zukunft von Unternehmen verarbeitet werden, wächst auch die Verantwortung. Und so ist eine von vornherein mitgedachte Datensicherheit ein fundamentaler Bestandteil jeder digitalen Infrastruktur. Im Jahr 2018 hat die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) die Unternehmen gezwungen, ihre Datenschutzvorkehrungen zu reflektieren und zu überarbeiten. Besser jedoch, als sich von gesetzlichen Vorgaben treiben zu lassen, ist es, sich seiner Verantwortung bewusst zu werden und das Thema proaktiv anzugehen. Mit jedem neuen Datentyp, mit jeder neuen Datenquelle sollten Unternehmen abwägen, ob die Arbeit mit diesen Daten mit der eigenen Datenschutz-Richtlinie vereinbar ist. Und wenn sich ein Unternehmen dafür entscheidet, die Daten zur Auswertung heranzuziehen, sollte es den Schutz der Daten – auch gegen Angriffe – jederzeit gewährleisten können. Ja, Sicherheit hat ihren Preis, egal ob beim Auto, beim Flugzeug oder eben in der IT, zahlt sich langfristig aber aus.

Sylvia List ist Digital Infrastructure Director bei Dimension Data in Deutschland

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