Checkliste Rechenzentrum

Qualität, Leistung und Zukunftsfähigkeit von Datacentern bewerten

24. Januar 2011, 19:06 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 6

4. Check: Klimatisierung (Kühlung und Luftfeuchtigkeit)

 Da der größte Teil der zugeführten Energie von den Geräten in Form von Wärme wieder abgegeben wird, spielt neben der Stromversorgung die Klimatisierung eine wichtige Rolle. Vor allem im Sommer kann es eine große Herausforderung sein, im Rechenzentrum Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Idealbereich zu halten.

Die immer leistungsfähigere Hardware und deren steigender Strombedarf lassen herkömmliche Klimatisierungskonzepte oftmals an ihre Grenzen stoßen. Sowohl bei der Stromversorgung als auch bei der Klimatisierung müssen Überkapazitäten vorhanden sein. Dadurch lassen sich ein (Teil-)Ausfall der Infrastruktur sowie Versorgungslücken kompensieren, die durch Wartungsarbeiten entstehen.

  • Ist das Klimatisierungssystem von den Geräten bis hin zum Kaltwasserversorgungsnetz redundant aufgebaut?
  • Sind Überwachungs- und Früherkennungssysteme installiert, welche die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit jederzeit messen und protokollieren?
  • Sind Verfügbarkeiten und Servicebedingungen in SLAs geregelt?
  • Laufen Alarme und Warnungen an einer zentralen Stelle auf (NOC), die rund um die Uhr besetzt ist, damit etwa bei Überhitzung schnell reagiert werden kann?
  • Werden umweltfreundliche Kühlsysteme mit Freikühlungsfunktion verwendet?
  • Ist die Kühlungskapazität der IT-Dichte angemessen?
  • Sind die Anlagen auf weiteres Wachstum ausgelegt beziehungsweise stehen noch Kapazitäten zur Verfügung?
  • Ist die Infrastruktur so ausgelegt, dass Luftströme optimal geleitet werden können (keine Kabelbündel im Doppelboden et cetera)?
  • Können vorhandene Klimatisierungssysteme auf den Bedarf des Kunden abgestimmt werden?

Als essenzieller Bestandteil für den externen Datenaustausch sollte die Netzwerkanbindung redundant aufgebaut sein. Optimal ist eine zusätzliche Anbindung, etwa durch einen zweiten Netzbetreiber mit einer alternativen Wegeführung der Kabel oder mithilfe von drahtlosen Übertragungswegen wie Richtfunk oder Satellit.

Im Detail sollte der Interessent folgende Punkte ansprechen:

  • Stehen mindestens zwei separate Hauseinführungen von zwei unterschiedlichen Netzbetreibern zur Verfügung?
  • Kann man mit Datenaustauschknoten/Carriern in Verbindung treten?
  • Ist Carrier-Neutralität gewährleistet?
  • Haben alle großen Netzbetreiber ihre Anschlusspunkte in dem ausgewählten Rechenzentrum?
  • Sind kurze Latenzzeiten gewährleistet?

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