Architektur

SDN-Fusion

25. März 2014, 14:24 Uhr | Ralf Ladner, Redaktion funkschau
© Extreme Networks

Extreme Networks verschmilzt mit Enterasys Networks. Beide Switch-Hersteller hatten sich das Thema Software-Defined-Networking in der Vergangenheit auf ihre Fahnen geschrieben. funkschau sprach mit Markus Nispel, Vice President Solutions Architecture bei Extreme Networks, über die Integration beider Hersteller und ihre künftige Ausrichtung sowie die Umbrüche, die SDN für Unternehmen und Service-Provider in sich birgt.

Markus Nispel,  VP Solutions Architecture & Innovation bei Extreme Networks
Markus Nispel, VP Solutions Architecture & Innovation bei Extreme Networks
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funkschau: Für welche Einsatzszenarien und Anwender ist SDN interessant?
Markus Nispel: SDN verändert die Art und Weise, wie Netze konfiguriert und betrieben werden – für alle Märkte und Anwender. Jedoch ist SDN nicht gleich SDN. Je nachdem, um welchen Netzwerktyp es sich handelt (Enterprise, Service-Provider, Cloud-Datacenter), ergeben sich unterschiedliche Vorteile und auch Andwendungsszenarien.

funkschau: Von den verschiedenen Netzwerk-Anbietern gibt es unterschiedliche SDN-Ansätze. Können Sie kurz erläutern, was die ehemalige Enterasys unter SDN versteht und worin sich dieser Ansatz von den Mitbewerbern unterscheidet?
Nispel: Die Onefabric-Architektur mit dem Onefabric-Control-Center bringt die Vorteile des SDN-Konzepts insbesondere in den Enterprise-Markt, das heißt für Unternehmen, die eine „out of the box“ voll funktionsfähige SDN-Lösung für ihr Netzwerk wünschen. Hierbei wird die Kontrolle der Netzkonfiguration an andere IT-Systeme delegiert, welche Endsysteme und Applikationen im Netz managen – von mobilen Geräten über VoIP bis hin zum IP-Videomanagement sowie virtuellen Servern und Storage-Ressourcen im Enterprise-Datacenter. Damit können diese den Netzbetrieb vom Access bis ins Datacenter und die Bereitstellung von Regeln, Services und Anwendungen mit Hilfe bestehender IT-Systeme automatisieren.

funkschau: Vor kurzem wurde Enterasys Networks von Extreme Networks übernommen. Welche Strategie verfolgt Extreme Networks in puncto SDN?
Nispel: Der von der Extreme Networks eingebrachte SDN-Ansatz ergänzt die Onefabric-Architektur optimal, da er auf der Basis von Openstack- und Openflow-basierten Architekturen für den Service-Provider-Markt und große Cloud-Datacenter fokussiert ist. Damit können wir nun die komplette Bandbreite an SDN-Lösungen für den gesamten Markt anbieten.

funkschau: Welches sind die stärksten Unterscheidungsmerkmale der jeweiligen SDN-Lösungen ...
Nispel: Die Onefabric-Architektur zielt primär auf eine erhöhte Agilität zur Bereitstellung neuer Dienste und auf die Senkung der Betriebskosten im Unternehmensnetz ab. Bei der Openstack-Integration für Cloud-Datacenter steht die Skalierung und die Separierung von Services für Kunden im Vordergrund. Bei Service-Providern (und auch spezifischen Lösungen wie HPC/High-Performance-Computing) ist die Nutzung der Traffic-Engineering-Funktionen auf der Basis von Openflow und die Integration von NFV – Network-Function-Virtualization – von höchstem Interesse.

funkschau: ... und wie sollen sich die  beiden unabhängig voneinander entwickelten SDN-Lösungen künftig in einer gemeinsamen Strategie wieder finden?
Nispel: Die gemeinsame Strategie ist unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Zielmärkte (und damit unterschiedlicher SDN-Technologieansätze) heute schon vorhanden. Ein gewisses Maß an Durchlässigkeit – zum Beispiel kann sich Openstack über die Zeit auch in Unternehmensnetzen zeigen – ist bereits gegeben und wird sich noch weiter verstärken. 

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