Der Aufbau einer eigenen Server-Infrastruktur ist teuer. Deshalb mieten sich viele kleine und mittelständische Unternehmen in den Hochleistungs-Rechenzentren großer Internet-Anbieter ein. Die Provider tragen Sorge dafür, dass der Betrieb immer gewährleistet ist und ihre Kunden an 365 Tagen pro Jahr auf wichtige Geschäftsunterlagen oder -programme zugreifen können. Damit sind sichere Rechenzentren einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren für Cloud-Services, die von Business-Homepages und E-Shops über Anwendungen für Personal-Information-Management bis hin zu CRM-, E-Commerce-, Financial- und HR-Applikationen reichen.
Firmendaten sind sensibel. Wohl kaum jemand würde auf die Idee kommen, wichtige Akten offen und für jedermann frei zugänglich in einem Büro zu lagern. Ähnlich verhält es sich mit Servern. Sie sind nicht allein das digitale Herz eines Unternehmens – sie sind auch dessen Gehirn. Um die Vertraulichkeit der auf ihnen gelagerten Informationen sicherzustellen, werden die Serverräume eines Rechenzentrums deshalb hermetisch abgeschirmt.
Wer die „heiligen Hallen“ einer Internet-Fabrik betreten will, benötigt eine spezielle Berechtigung. In der Praxis werden bevorzugt Personenvereinzelungsschleusen (PSV) eingesetzt, um die Spreu vom Weizen zu trennen, sprich um zu überprüfen, ob es sich um eine autorisierte Person handelt, die den Zugang sucht – oder eben nicht. Generell werden PSVen meist so konzipiert, dass sich lediglich eine einzelne Person in der Schleuse aufhalten kann, was allein schon durch die räumliche Enge erwirkt wird.
Um die Sicherheitsschleuse zu durchqueren, sind in der Regel eine elektronische Chipkarte sowie eine mehrstellige Geheimnummer erforderlich. Neben dem richtigen PIN-Code kann zusätzlich das Gewicht gemessen werden. Stimmen beide Angaben überein, wird der Zutritt gewährt. Alternative Sicherheitsmodelle verwenden Bilderkennungssoftware, setzen Fingerabdruckscanner ein oder machen einen Irisabgleich. Außerdem kann mittels Laser bestimmt werden, ob sich mehr als eine Person in der Vereinzelungsschleuse befindet. In diesem Fall registriert das Sicherheitssystem die zweite Person und verweigert den Zutritt automatisch.
Werden Mitarbeiter mit Waffengewalt gezwungen, einen ungebetenen Gast über eine so genannte Materialschleuse oder einen anderen technischen Zugang ins Innere zu schmuggeln, kann über eine weitere PIN-Eingabe beziehungsweise über einen versteckten Alarmknopf ein „stiller Alarm“ aktiviert werden.