Als Erweiterung der Netzanalyse per SNMP hat das „NetFlow“ in den vergangenen fünf Jahren an Bedeutung gewonnen. Netflow liefert die notwendigen Performance-Daten, leidet jedoch an folgenden Einschränkungen:
1. Netflow bietet einen High-Level-Überblick über das Netzwerk und beschränkt sich in der Regel nur auf die Transportschicht (Ebene 4). Netflow ähnelt somit einer Telefonrechnung: Man weiß, wer mit wem telefoniert hat und wie lange das Telefongespräch gedauert hat, aber man erhält keine Anhaltspunkte, was während des Telefonats gesprochen wurde.
2. Netflow muss zusätzlich auf jedem Switch und Router im Netzwerk aktiviert werden. Da diese Zusatzfunktion die Komponenten erheblich belastet, wird Netflow von den Netzadministratoren nur bei Bedarf aktiviert. Aus diesem Grund taugt dieses Werkzeug nur bedingt zur Langzeitanalyse.
Die Industrie erweitert das Management- und Analyseuniversum inzwischen mit einer Vielzahl von individuellen Agenten für Anwendungen, Netzwerke, Datenbanken, Storage-Komponenten. Diese Zusatzfunktionen haben zum Ziel, die Sichtbarkeit der jeweiligen Datenströme zu erhöhen. Aber auch eine auf Agenten- basierte Überwachung hat ihre Tücken:
1. Agenten lassen sich nicht auf allen IT-Ressourcen installieren. Die Virtualisierung, Service-orientierte Architekturen, Software as a Service (SaaS) und Cloud-Computing machen es immer schwieriger per Zusatz-Agenten die notwendigen Informationen zu beschaffen.
2. Wie bereits bei Netflow erwähnt, wirken sich die Agenten negativ auf die Leistung des Wirtsystems aus. Alle Agenten benötigen gewisse Systemressourcen und deren Overhead verhindert in der Praxis eine kontinuierliche Protokollierung der Produktionsdaten.
3. Darüber hinaus ist für die Konfiguration und die Pflege vieler unterschiedlicher Agenten in den IT-Ressourcen ein nicht unerheblicher Zeitaufwand notwendig, was dazu führt, dass diese Analysefunktionen nicht flächendeckend genutzt werden.