RZ-Planung

Unterstützung für Bau und Betrieb

28. April 2017, 12:53 Uhr | Autor: Thomas Grünschow / Redaktion: Markus Kien
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Wer Rechenzentren plant, baut oder betreibt, der managt vor allem Risiken: Wo stecken sie? Was ist notwendig, um sie zu beherrschen – und was nicht? Häufig entscheidet das Bauchgefühl, welche Maßnahmen sinnvoll sind. Die neue Norm "DIN EN 50600" soll Abhilfe schaffen.

Am Anfang der Planungen steht der Bedarf des Unternehmens: Das vorhandene Rechenzentrum (RZ) genügt den Anforderungen nicht mehr. Der Betrieb läuft nicht rund und die Mängel fallen immer deutlicher ins Gewicht. Ein neues RZ muss errichtet oder es muss zumindest modernisiert werden. Das festzustellen fällt meist leicht.

Doch dann stehen die nächsten Entscheidungen an: Wo und wie soll das neue Rechenzentrum gebaut werden? Wie müssen Stromversorgung, Klima- und Telekommunikationssysteme im Detail beschaffen sein? Ist das Budget ausreichend? Und bei welchen Komponenten der Infrastruktur können Kompromisse gemacht werden?

Für die einzelnen Aspekte der IT-Infrastruktur sind viele Standards und Normen vorhanden – neben den Fachnormen der einzelnen Gewerke übergreifend beispielsweise die TIA 942, die IT-Infrastructure Library (ITIL) oder Leitfäden vom VdS, VDI, BSI und Bitkom. Die Auswahl fällt schwer. Sie betrachten das komplexe System aus unterschiedlichen Perspektiven.

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Die DIN EN 50600 soll Auftraggeber, Planer, Bauherren und Betreiber von Rechenzentren in allen Phasen unterstützen. Die fünf Teile zur Ausführung der technischen Infrastruktur fokussieren die Gebäudekonstruktion, die Stromversorgung, die Regelung der
Die fünf Teile zur Ausführung der technischen Infrastruktur der DIN EN 50600 fokussieren die Gebäudekonstruktion, die Stromversorgung, die Regelung der Umgebungsbedingungen, die Telekommunikationsverkabelung sowie die Sicherungssysteme.
© TÜV Süd

Das Ziel klar vor Augen
Gleichzeitig haben diese Richtlinien einen Nachteil gemeinsam: Sie liefern keine standardisierten Eingangsgrößen für die betrieblichen Managementsysteme. Häufig sind solche Systeme wie die ISO 20000 (IT-Service-Managements), die ISO 27001 (IT-Security, Informationssicherheit) und die ISO 50001 (Energiemanagementsysteme) geplant oder schon im Unternehmen implementiert.

Ein Vergleich der am Markt verfügbaren Leitfäden zeigt: Der Bedarf im konkreten Einzelfall spielt bei allen Lösungen eine untergeordnete Rolle. Doch wie soll ein derart komplexes und individuelles Projekt optimal geplant und umgesetzt werden, wenn unklar ist, was genau benötigt wird und auch keine Eingangsgrößen für die Managementsysteme geliefert werden? Nicht zuletzt waren diese beiden Aspekte dafür ausschlaggebend, dass die Norm „DIN EN 50600“ von der Normungsgesellschaft Cenelec erarbeitet wurde.

Seit Sommer 2016 sind nun alle Teile der Norm final verfügbar und sie soll die genannten Wissenslücken im gesamten Projektprozess schließen. Durch die Methodik der Norm ist es dem Cenelec gelungen, der Branche den lang erwarteten „Missing Link“ zu liefern. Denn als Ausgangspunkt dient zunächst eine Analyse des Geschäftsrisikos.


  1. Unterstützung für Bau und Betrieb
  2. Ermittlung von Geschäftsrisiken und Fehlern
  3. Norm schafft Basis für standardisierte Prüfungen

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