Viele deutsche Unternehmen unterschätzen die Relevanz programmierbarer, automatisierbarer und performanter Netzwerke für Digitalisierungs-Technologien wie IoT, Edge Computing oder Multi Cloud. Die Folge: Netzwerke, Netzwerkarchitekturen und das -management sind weder den aktuellen noch den künftigen Anforderungen an Performance und Funktionalität gewachsen. Das ist ein Ergebnis der IDC-Studie „Network Transformation in Deutschland 2021“, die auf einer Marktbefragung basiert, die im Februar 2021 unter 158 deutschen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und mindestens fünf WAN-Verbindungen und kritischen Verbindungen in Public Clouds branchenübergreifend durchgeführt wurde. Dennoch – das ist auch eine Erkenntnis der Befragung – zeichnet sich eine gewisse Dynamik ab: Die Befragten zeigen hohe Ambitionen, ihre Netzwerkarchitekturen auf einen modernen Stand zu bringen und mit mehr Intelligenz auszustatten. Während aktuell noch mehr als die Hälfte der Netzwerke relativ rudimentär aufgebaut sind, manuell gemanagt werden und sich mehr oder weniger auf reine Konnektivität beschränken, soll der Anteil an Unternehmen mit fortschrittlichen Netzwerken innerhalb der nächsten zwei Jahre von 44 auf 64 Prozent steigen.
Der Fokus liege dabei auf softwaredefinierten Netzwerken, die es erlauben, den Netzwerkverkehr über ein zentrales Management zu steuern sowie Performanceanforderungen einzuhalten. In einem nächsten Schritt können diese zu Service-getriebenen Netzwerken weiterentwickelt und am Geschäftsalltag ausgerichtet werden.
Eine Policy- und AI/ML-basierte Netzwerkumgebung, die sich vollautomatisiert an dynamische Anforderungen anpasst, ist offenbar aber noch Zukunftsmusik für die Firmen, wie die Studienergebnisse belegen. Hierfür fehlten häufig noch die technologischen Voraussetzungen. In vielen Fällen sei der entsprechende Bedarf noch nicht vorhanden und einige zweifeln an der Reife und Verlässlichkeit der am Markt befindlichen Lösungen. (DK)