TK-Dienste

Vom Edge profitieren

3. Dezember 2021, 7:50 Uhr | Autor: Roman Borovits / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Tausende Standorte schnell und sicher verbinden

Inzwischen gibt es Plattformen, mit der sich Apps über eine unbegrenzte Anzahl von Edge-Standorten schnell bereitstellen und sicher miteinander verbinden lassen. Das funktioniert unabhängig davon, ob sie sich in einer Cloud oder on-Premises befinden. Da die Nachfrage nach Edge Computing wächst, werden solche Lösungen voraussichtlich immer wichtiger. Denn damit können TK-Dienstleister hunderte bis tausende Unternehmenskunden bedienen.

Unterstützt eine solche Plattform die Container-Technologie und Kubernetes, können TK-Anbieter die Lösung einmal erstellen und weltweit ausrollen. So müssen sie nicht jedes Mal den Code neu programmieren, um ihn an die spezifischen Vorgaben eines proprietären Edge-Providers anzupassen. Zudem lässt sich die Plattform mit geeigneten Bereitstellungs- und Sicherheitslösungen für Edge-Standorte einsetzen.

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Anforderungen an eine Edge-Plattform

Damit dieser Ansatz schnell und reibungslos funktioniert, sollte die Plattform den TK-Anbietern neben der Bereitstellung von Anwendungen am Edge auch eine sichere Verbindung mit zentralen Datenservern oder der Public Cloud über IPSec- oder SSL-Tunnel ermöglichen. Die Vernetzung aller Standorte erfolgt über das private globale Backbone der Plattform. Dieses sollte eine hohe Kapazität, weltweit viele Zugänge zu Netzknoten (PoPs) mit mehreren Tier-1-Transitverbindungen sowie Private Peering mit großen SaaS- und Public-Cloud-Anbietern bieten.

Bei der Auswahl einer solchen Plattform für die Bereitstellung von Anwendungen am Edge müssen TK-Anbieter zudem darauf achten, dass sie nicht aus dem zentralisierten Cloud-Modell stammt. Stattdessen sollte sie schlank und energieeffizient sein, um die begrenzten Kapazitäten am Edge nicht zu belasten. Auch die Fähigkeit zu einer breiten und hochskalierbaren Verteilung an verschiedenen Standorten ist entscheidend, um eine mühelose Bereitstellung und Konfiguration am Edge zu erreichen.

Ausblick

Roman Borovits, F5
Roman Borovits, Senior Systems Engineer bei F5
© F5

Wenn TK-Anbieter in ihre bestehende Infrastruktur Edge Computing so integrieren, dass es für ihre Geschäftskunden einfach und reibungslos nutzbar ist, können sie sich große neue Umsatzquellen erschließen. So erwarten Analysten, dass der Markt für Edge Computing in den nächsten fünf Jahren schnell wachsen wird, zum Beispiel durch den Einsatz von Smart-City- und Industriesensoren, fortschrittliche Qualitätskontrollsysteme in der Fertigung, ferngesteuerte schwere Maschinen oder autonome Flottenfahrzeuge.

Ab 2025 könnten Edge-Plattformen sogar als Basis für vollständig autonome Technologien dienen, so die Prognosen der Boston Consulting Group. Dazu zählen selbstfahrende Fahrzeuge, intelligente Industrieroboter oder ferngesteuerte medizinische Operationen. Im Zuge des Ausbaus ihrer 5G-Netze erhalten TK-Anbieter die einmalige Gelegenheit, überzeugende Angebote für Edge Computing zu entwickeln.


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