WAN-Beschleunigung

WAN-Optimierung wird virtualisiert

27. August 2013, 10:44 Uhr | Jeff Aaron, Silver Peak Systems

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Software-Defined-Acceleration

Bislang wurden WAN-Optimierungssysteme meist in Form von Hardware-Appliances im Firmennetz implementiert. Dieser Ansatz hat jedoch Nachteile. So ist es erforderlich, in jeder Außenstelle eine Hardware-Appliance zu installieren und zu konfigurieren. Das ist alleine aus logistischen Gründen aufwändig: Das System muss zur Außenstellen geschickt werden – oder ein IT-Fachmann transportiert es direkt dorthin. Zudem ist es erforderlich, die WAN-Optimierungs-Appliance vor Ort in das Netzwerk einzubinden und zu konfigurieren. Stehen Änderungen an, etwa der Austausch eines Systems gegen eine leistungsfähigere Version, muss auch dies vor Ort erledigt werden – ein komplizierter und zeitaufwändiger Vorgang.

Speziell in Firmennetzen, die mehrere Standorte verbinden und in denen Virtualisierung eine zentrale Rolle spielt, bietet sich eine Alternative an: Software-Defined-Acceleration (SDA), also der Einsatz von virtualisierten WAN-Optimierungslösungen. SDA ermöglicht es dem Virtualisierungs-Administrator, mit vorhandenen Virtualisierungs-Managementwerkzeugen die Workloads zu ermitteln, die eine WAN-Optimierung benötigen. Mit wenigen Mausklicks kann der Fachmann festlegen, dass ein Virtual-Switch diese Daten an eine Acceleration-Engine weiterleitet. Dabei kommen die Protokolle zum Einsatz, die auch SDN verwendet, etwa Openflow.

Die Acceleration-Engine wiederum nutzt Echtzeittechniken, um Datentransfers zwischen den Firmenstandorten zu optimieren. Mithilfe von Deduplizierung lässt sich beispielsweise die vorhandene WAN-Bandbreite besser ausnutzen. Auch die hohen Latenzzeiten, für die „geschwätzige“ Übertragungsprotokolle verantwortlich sind, können verringert werden. Das wiederum hat den Vorteil, dass sich größere Entfernungen überbrücken lassen. Denn je höher die Latenz, desto niedriger die WAN-Übertragungsrate. Software-Defined-Acceleration muss zudem die QoS von Anwendungen berücksichtigen. Eine SDA-Lösung sollte somit Workloads entsprechend ihren QoS-Anforderungen über WAN-Links transportieren. Wichtig sind Verfahren, die den Verlust von Datenpaketen kompensieren. Denn bei Überlastung des WANs gehen Router und Switches dazu über, Pakete „wegzuwerfen“ und später erneut zu übermitteln. Das ist speziell für Echtzeit-Applikationen höchst problematisch.

Ein SDA-System sollte folgende Grundmerkmale aufweisen:

  • Hohe Granularität auf der Ebene von Workloads: Die Acceleration-Engine sollte alle Anwendungen auf der Workload-Ebene erfassen und auflisten. Nur dann erkennt ein Administrator, welche Performance-Werte jede Applikation aufweist.
  • Beschleunigung aller Arten von Work-loads: Die Engine muss in der Lage sein, alle Workloads zu beschleunigen, unabhängig von der Anwendung und dem Datenvolumen, das über größere Entfernungen übermittelt wird.
  • Zusammenarbeit mit gängigen Hypervisor-Tools: Wichtig ist, dass sich die SDA-Lösung mithilfe vorhandener Hypervisor-Verwaltungswerkzeuge beziehungsweise den entsprechenden Managementkonsolen steuern lässt. Dies sind beispielsweise „VMware vCenter“, „Citrix XenServer“ oder „Microsoft System Center“. Verfügt eine Acceleration-Engine über eine separate Verwaltungskonsole, erhöht das den Aufwand, die Kosten (Schulung) und das Risiko der Fehlbedienung.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. WAN-Optimierung wird virtualisiert
  2. Software-Defined-Acceleration
  3. Einsatzszenarien von Software-Defined-Acceleration
  4. Fazit: SDA ist Kernelement virtualisierter IT-Umgebungen

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Silver Peak Systems GmbH

Weitere Artikel zu Server, Datacenter

Matchmaker+