CRN: Gibt es im Bereich AI schon marktreife Lösungen, die im Tagesgeschäft bereits eine Rolle spielen? Und was ist davon noch Zukunftsvision?
Lamprechter: Absolut. Marktreife AI-Lösungen, die bereits heute eine Rolle im Alltag spielen, reichen von Chatbots, die zu bestimmten Inhalten selbständig kommunizieren, über Onlineshop-Empfehlungen, die Käufe generieren, bis hin zur industriellen Fertigung, bei der eine Maschine automatisch den Wartungsbedarf erkennt.
Intelligente Roboter, die völlig selbständig denken und fühlen oder die komplett selbständige künstliche Haushaltshilfe sind allerdings aus heutiger Sicht noch Zukunftsmusik. Dasselbe gilt auch noch für das vollkommen autonom fahrende Auto in der Massenproduktion, wobei wir hier bereits signifikante Fortschritte erzielt haben: Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit BMW und Mobileye wird im Jahr 2021 mit dem »BMW iNEXT« das erste autonom fahrende Serienfahrzeug der BMW Group auf den Markt kommen.
CRN: Intel stellt für AI-Anwendungen ja nicht nur die Hardware-Plattform zur Verfügung, was bietet das Portfolio in diesem Bereich noch?
Lamprechter: Intel ebnet den Weg zu innovativen AI-Anwendungen auf verschiedenen Ebenen, weit über die reine Hardware hinaus, und ist bereits heute allein durch sein Prozessoren-Angebot ein zentraler Teil der globalen KI-Community. 97 Prozent aller Server, die in Rechenzentren mit KI-Aufgaben beschäftigt sind, laufen mit Prozessoren von Intel. Unser Fokus liegt jedoch auf vollständigen End-to-End AI-Lösungen, mit denen wir ein umfassendes Angebot an AI-Anwendungen bereitstellen werden.
Zudem investieren wir zielgerichtet in Start-ups, die sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen. Hierzu zählt zum Beispiel das Healthcare-Unternehmen Lumiata, in das Intel Capital investiert hat und das mithilfe von AI seine Dienste zur Früherkennung von Krankheiten vorantreiben wird. Zudem ist seit kurzem Nervana Systems Teil von Intel, ein Spezialist für Deep Learning-Technologie. Auf Nervana-Basis planen wir, ein vollständiges KI-System inklusive Software-Tools auf den Markt zu bringen.