Genau das aber war bei unseren Messungen eher die Ausnahme. Üblicherweise hängen bei Mainboards mit Intel-Chipsatz die PCIe-x1-Slots am ICH10-Controllerbaustein (Southbridge). Da der PCIe-Bus des ICH10 in der alten 1.1-Version ausgeführt ist, stehen deshalb nur maximal 250 MByte/s statt den vollen 500 MByte/s zur Verfügung. In unseren Tests war aber auch von den theoretischen 250 MByte/s nichts zu sehen.
Mehr als 150 MByte/s vermochte keines der 30 von uns getesteten USB-Geräte über einen Controller an der ICH10-Southbridge zu schaufeln. Der selbe Controller im x4-Slot des Mainboards – wir wählten für die Tests ein Asus Rampage II Extreme – sollte zumindest laut Blockschaltbild in den Genuss einer schnellen PCIe-2.0-Verbindung kommen und so deutlich mehr übertragen.
Doch auch hier Fehlanzeige: Mehr als 153 MByte/s wollten partout nicht über das Kabel. Erst im PEG-Slot, der eigentlich für Grafikkarten gedacht ist, vermochte der Controller bis zu 240 MByte/s mit einem externen Festplatten-RAID von Buffalo (DriveStation Duo) zu übertragen.
Um dem Phänomen auf die Spur zu kommen, muss man Intels Chipsatz-Spezifikation genau studieren: Dort stößt auf den zarten Hinweis, dass Intels 5er-Chipsatz-Serie (z.B. P55, H55, H57, Q57) zwar das PCIe-2.0-Protokoll unterstützt, trotzdem aber nur mit dem halben Takt arbeitet und somit auch nur maximal 250 MByte/s erreichen kann.
Nicht betroffen von diesem Bummeltempo sind lediglich die prozessornahen PEG-Slots, für die Grafikkarten, die in der Regel durch den blau gefärbten Kunststoff der Slots erkennbar sind. Meist sind vom PCIe-Halbgas auch USB-3.0-Onboard-Controller betroffen – da sie am PCIe-x1-Bus des ICH10 hängen.