Mit der jetzt vorgestellten Mondlandefähre »Blue Moon« will Amazon-Gründer Jeff Bezos dazu beitragen, das nächste Kapitel in der Raumfahrt aufzuschlagen und den Mond dauerhaft zu erobern.
Die Beschäftigung mit dem Weltraum gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen einer ganzen Generation von Techies, die mit Serien und Filmen wie Star Trek und Star Wars aufgewachsen sind. Während sich diese Liebe für die unendlichen Weiten beim durchschnittlichen Nerd meist eher in Formen wie Computerspielen oder Modellbauraketen zeigt, tritt sie bei einigen erfolgreichen ITK-Unternehmern wesentlich deutlicher zu Tage. Ihrem Milliardenvermögen entsprechend betreiben sie das Weltraum-Hobby auf einem hochprofessionellen und manchmal schon ins Exzentrische reichenden Niveau. Sei es der verstorbene Microsoft-Gründer Paul Allen, der nach dem Jahrtausendwechsel erst das SpaceShipOne finanzierte und anschließend zum tragenden Investor bei Stratolaunch Systems wurde, Richard Branson mit Virgin Galactic, oder auch der Paypal-Gründer und heutige Tesla-Chef Elon Musk, der sich mit SpaceX ebenfalls ein eigenes und sehr erfolgreiches Raumfahrtunternehmen aufgebaut hat.
Dem will natürlich auch der reichste Tech-Milliardär Jeff Bezos mit seinem schon 2000 gegründeten Raumfahrt-Unternehmen Blue Origin nicht nachstehen. Nachdem Allens Projekt gerade seinen Jungfernflug in Richtung Stratosphäre absolvieren konnte und SpaceX die ersten erfolgreichen Weltraumflüge mit seiner wiederverwertbaren Rakete absolviert hat, legt die Crew des Amazon-Gründers jetzt noch einen drauf und setzt zum Sprung auf den Mond an. Bezos stellte dazu jetzt die Mondlandefähre »Blue Moon« vor, die künftig eine tragende Rolle bei der dauerhaften Besiedelung des Mondes spielen soll. Sie kann laut Hersteller bis zu 3,6 Tonnen Nutzlast transportieren, in einer weiteren Ausbaustufe sind sogar bis zu 6,5 Tonnen geplant. Das soll reichen, um Bauteile für eine Mondstation, vier Mondfahrzeuge, oder auch menschliche Besatzungen auf den Erdtrabanten zu bringen. Dort will Bezos unter anderem Ressourcen wie flüssigen Wasserstoff gewinnen, mit denen sich Energie für die Mondbasis und -Fahrzeuge, aber auch für die Nutzung auf der Erde gewinnen lässt.
Blue Origin hofft dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit der US-Weltraumagentur NASA, die nach den Plänen der Trump-Regierung bis spätestens 2024 wieder Menschen auf den Mond bringen soll. »Heute hat unser Gründer unsere Vision geteilt, in den Weltraum zu fliegen, um der Erde zu helfen. Wir müssen zum Mond zurückkehren; dieses Mal, um zu bleiben«, twitterte Bezos Firma anlässlich der Vorstellung der Mondlandefähre.