Fest steht, dass die von Nvidia entwickelte CPU „Denver“ rund 1,5x schneller rechnet als der Cortex-A57 und Apples „Cyclone+“ aus dem iPhone 6/iPad Air 2 rund 1,35x schneller. Beide verbrennen auf der CPU-Seite allerdings deutlich mehr Leistung (siehe Tabelle), hinsichtlich der Energieeffizienz ist der Cortex-A57 bereits heute das Maß aller Dinge (fairerweise muss man allerdings sagen, dass der Tegra-K1-64 in einem 28-nm-Prozess gefertigt wird).
Dass also der Cortex-A72 die „Denver“-CPU an maximaler Rechenleistung übertreffen wird, darf zumindest angezweifelt werden, dass sie selbst bei identischer Fertigung energieeffizienter sein wird, ist dagegen wahrscheinlich.
Der Cortex-A72 kann zusammen mit dem bereits existierenden Cortex-A53 in einer big.LITTLE-Konfiguration betrieben werden. Während noch vor nicht langer Zeit erklärt wurde, auch ein Nachfolger für den A53 sei in Arbeit, scheint sich die Gemeinde jetzt doch auf eine längere A53-Periode einrichten zu können, wenn ARM schon das Design auf einen 16-nm-FinFET-Prozess transferieren will.
Als Entwicklungspartner wurden HiSilicon (China, Halbleiter-Tochter von Gerätehersteller Huawei), MediaTek (Taiwan) und Rockchip (China) aufgeführt. Diese haben bereits den A57 lizensiert. Da Marktführer Qualcomm an seiner eigenen ARMv8-CPU arbeitet und Nvidia sowie Apple bereits eigene 64-bit-Designs haben, fehlt in der illustren Liste eigentlich nur Samsung – sollten die Koreaner jetzt mittels einer Architekturlizenz auch noch eine eigene CPU bauen? Die Zeit wird es zeigen.