Schlechte Nachrichten für Samsung: Der inoffizielle Chef des größten südkoreanischen Konglomerats, Lee Jae Yong, soll wegen Korruption zurück auf die Anklagebank. Das höchste Gericht weist den Fall zurück an eine untergeordnete Instanz.
Eineinhalb Jahre nach seiner Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe wegen Korruption droht dem Erben des Samsung-Firmenimperiums, Lee Jae Yong, der Gang zurück ins Gefängnis. Das Oberste Gericht in Seoul verwarf am Donnerstag das Urteil der Berufungsinstanz in wichtigen Teilen und wies den Fall um den Vizevorsitzenden des Smartphone-Marktführers Samsung Electronics an eine untergeordnete Instanz zurück. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass von Samsung weit mehr Bestechungsgelder flossen als die, die noch vom Berufungsgericht angeführt wurden.
Damit droht dem 51-jährigen Spitzenmanager erneut eine Haftstrafe. Lee war in erster Instanz wegen Bestechung, Untreue und Meineids zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Davor hatte er bereits in Untersuchungshaft gesessen.
Samsung Electronics äußerte sein Bedauern, »dass dieser Fall in der Gesellschaft Besorgnis verursacht hat«. Das Unternehmen versprach in der Stellungnahme, Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Samsung habe sich in den vergangenen Jahren Unsicherheiten im In- und Ausland gegenüber gesehen; Bei Bemühungen, neue Geschäftsfelder zu erschließen, habe es Einschränkungen gegeben. Samsung ist der weltweit größte Hersteller von Smartphones, Speicherchips und Fernsehern.
Hintergrund des Verfahrens gegen Lee war eine Korruptionsaffäre um die frühere Präsidentin Park Geun Hye und deren langjährige Vertraute Choi Soon Sil. Park wurde im März 2017 aus dem höchsten Staatsamt entfernt.