Ob diese Zahlen bedeuten, dass der Bedarf mobil zu drucken wirklich so gering ist, ist schwer zu beantworten. Dass bislang so wenig Smartphone-Besitzer von der Möglichkeit des mobilen Druckens gebrauch machen, hängt sicherlich auch damit zusammen, dass die Gegebenheiten in Hotels oder anderen öffentliche Orten noch nicht so gestaltet sind, dass das mobile Drucken leicht gemacht wird. Nach Einschätzung der Analysten von Dokulife werden Mobile Printer ein Nischenthema bleiben, während Druckfunktionen für Smartphones zukünftig zur Standard-Business-Anwendung avancieren werden.
HP hat nach Angaben des Herstellers bereits 30 Millionen Geräte mit ePrint (HP´s Cloud-Printing-Lösung) ausgeliefert – bis Ende 2012 sollen es 50 Millionen werden. Das Unternehmen ist fest davon überzeugt, dass auch die Zahl der User wächst. »Wir gehen davon aus, dass 2013 insgesamt 26 Milliarden Seiten von mobilen Endgeräten ausgedruckt werden«, sagt Stephan Kugele, Business Manager, Office Printing Solutions von HP. Ähnlich beurteilt auch Marcus Hammann, Business Unit Leiter Printer&Supplies bei Tech Data, den Markt: »Aufgrund der starken Mobilität der Anwender wird sich das Cloud Priting für bestimmte Themen sehr schnell durchsetzen. In anderen Bereichen wird es schon aufgrund von beispielsweise Datensicherheitsthemen noch etwas länger dauern.« Laut einer aktuellen IDC-Studie erwarten 28 Prozent der Befragten, dass mobiles Drucken im Unternehmensumfeld in den nächsten zwei bis fünf Jahren bedeutender wird. »Speziell Branchen wie Banken und Versicherungen halten mobile Lösungen für sehr wichtig«, ergänzt Dietmar Nick, Direktor Vertrieb von Kyocera Document Solutions, im Gespräch mit Computer Reseller News. Flexibilität sowie Produktivität der Mitarbeiter seien für die Unternehmen zentrale Themen. Entscheidend sei allerdings, dass die Lösungen einfacher und intuitiver werden. Trotzdem sagt auch Nick, dass die Datensicherheit noch zu viele Fragen aufwirft. »Ich sehe aktuell noch kein tragfähiges Geschäftsmodell für Mobile Print im B-2-B-Umfeld«, konstatiert Nick.