Wenige Wochen bevor Intels nächste CPU-Generation »Skylake« auf den Markt kommt, sind jetzt erste Details und Benchmarks durchgesickert. Vor allem die Grafikleistung wird merklich gesteigert, während der Stromverbrauch weiter sinkt.
Auch wenn Intel mit der kommenden CPU-Generation »Skylake« erstmals den am Mooreschen Gesetz orientierten Tick-Tock-Entwicklungszyklus verlässt (siehe: Intel: Das Ende des Mooreschen Gesetzesserver-clients/artikel/107274/### /->), sollen die neuen Prozessoren dennoch einen merklichen Leistungsschub bringen. Noch bevor die ersten Skylake-Prozessoren in den nächsten Wochen auf den Markt kommen, haben einige Internetseiten und Experten jetzt bereits erste Performancedaten von Vorserienmodellen veröffentlicht. Dabei verzeichnen alle Quellen übereinstimmend einen merklichen Leistungssprung der neuen Kerne, der mit maximal knapp 20 Prozent weit größer ausfällt als zunächst erwartet. Besonders stark macht sich der Performance-Zuwachs im Grafikbereich bemerkbar. Hier kann die neue Architektur teilweise mit fast 50 Prozent mehr 3D-Leistung als vergleichbare Modelle der aktuellen Broadwell-Serie punkten. Dies wird neben deutlich mehr integrierten Ausführungseinheiten auch durch die Einführung eines EDRAM-Chips für einige mobile Modelle erreicht, denen somit künftig ein L4-Cache als Extra-Booster zur Verfügung steht. Gleichzeitig mit der Leistungssteigerung wird der Energieverbrauch um bis zu ein Drittel reduziert, was bei mobilen Geräten erheblich längere Laufzeiten mit Akku ermöglicht.
Intels Roadmap zufolge wird es fünf verschiedene Varianten der Skylake-CPUs geben. Während die Modelle »S« (fester Multiplikator) und »K« (Übertaktung) für Desktops gedacht sind, wurden die Versionen »H« für Einsteiger-Notebooks und ultramobile Geräte, »U« für Ultrabooks und schließlich »Y« speziell für den Einsatz in Tablet-Hybriden wie Microsofts Surface optimiert. Selbst im mobilen Bereich, in dem Sparsamkeit oberstes Gebot ist, soll die Grafikleistung noch um rund 30 bis 40 Prozent höher liegen, als man es von den aktuellen Chips gewohnt ist. Lediglich die H-Serie soll hier auf »nur« knapp 20 Prozent mehr Leistung kommen. Darüber hinaus unterstützen alle Skylake-Modelle die schnellere Cat6 LTE-Übertragung mit Downstreams von bis zu 300 Mbit pro Sekunde und können in Zusammenarbeit mit einem Thunderbolt-Chip das schnelle USB 3.1 zur Verfügung stellen. Als kleines Extra für alle Nutzer von Microsofts Windows 10 wird darüber hinaus die Sprachassistentin Cortana per Hardware-Beschleunigung unterstützt.
Eigentlich wäre den bisherigen Tick-Tock Entwicklungsschritten zufolge eine neue mit 10-Nonometern gefertigte Chip-Generation an der Reihe. Aber wie schon die Broadwell-Modelle werden auch die Skylake-CPUs wieder im 14-Nonometer-Verfahren gefertigt. Wann die ersten Skylake-Prozessoren genau auf den Markt kommen, ist noch nicht bekannt. Wahrscheinlich wird Intel jedoch Ende August oder Anfang September als erstes die beiden übertaktungsfähigen Modelle Core i5-6600K und Core i7-6700K für Enthusiasten veröffentlichen, bevor die weiteren Varianten in den Handel kommen. Wohl erst Anfang 2017 folgt dann mit »Cannonlake« tatsächlich der Umstieg auf 10 Nanometer.